Deutschland

Energiekosten: Millionen Deutsche können sie nicht begleichen

Vielen Menschen in Deutschland fällt es schwer, ihre Strom- und Gasrechnungen zu bezahlen. Zahlen dazu hat nun das statistische Bundesamt veröffentlicht; in der zu Grunde liegenden Befragung hat sich die Lage leicht verbessert. Anders sieht es jedoch bei den Sperren aus.
Energiekosten: Millionen Deutsche können sie nicht begleichenQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Michael Gstettenbauer

Etwa 4,2 Millionen Haushalte in Deutschland konnten ihre Strom- und Gasrechnungen im vergangenen Jahr nicht oder nur mit Verspätung begleichen. Das ist das Ergebnis der Befragung für die Sozialstatistik EU-SILC im Rahmen des Mikrozensus, beruht also auf einer Stichprobe von etwa 370.000 Haushalten.

Das heißt, etwa 5 Prozent der Bevölkerung haben Probleme, die Energiekosten zu begleichen, ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2023, als es 5,4 Prozent der Bevölkerung waren, aber nach wie vor eine deutliche Erhöhung im Vergleich zu 2021, als es auf Grundlage der gleichen Befragung noch 3,7 Prozent der Haushalte waren.

Die Unterschiede zwischen Mieter- und Eigentümerhaushalten waren bei dieser Frage ebenso deutlich, wie sie es auch im Zusammenhang mit der Armutsquote zu sein pflegen. 6,4 Prozent der Bevölkerung in Mieterhaushalten, aber nur 3,4 Prozent der Eigentümerhaushalte waren von diesen Zahlungsproblemen betroffen. Dieses Verhältnis ist eine Konstante – 2021 betrafen diese Rückstände 5 Prozent der Mieterhaushalte, aber nur 2,3 Prozent der Eigentümerhaushalte.

Der leichte Rückgang der Energieschuldner dürfte darauf zurückzuführen sein, dass die Preise für Strom und Gas 2024 ein wenig unter jenen des Jahres 2023 lagen – aber immer noch bei 146,6 Prozent der Preise des Jahres 2021; eine Folge der Erhöhung der CO₂-Abgabe und der Russlandsanktionen.

Weitaus pessimistischer ist übrigens das Bild, das die Zahl der Stromsperren für 2024 vermittelt – hier fand sich ein Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, auf 245.000; ähnlich verhielt es sich beim Gas, auch hier stiegen die Sperrungen um 20 Prozent auf 33.700 Fälle. Diese Erhöhung fand übrigens statt, obwohl durch die Änderung der Stromgrundversorgungsverordnung (StromGVV), die im Sommer 2024 in Kraft trat, Stromsperren erschwert wurden.

Eine weitere Frage aus dem Katalog der Befragung für EU-SILC, deren Ergebnis das Statistische Bundesamt nun veröffentlichte, war, ob sich die Menschen überraschende Ausgaben, wie einen Ersatz für defekte Haushaltsgeräte, leisten können. Die Frage bezog sich auf Rücklagen von 1.250 Euro. 32,2 Prozent der befragten Haushalte gaben an, über eine solche Summe nicht zu verfügen; auch hier eine leichte Besserung im Vergleich zu 2023, als es noch 35 Prozent waren, aber dennoch ein viel zu hoher Wert.

Erst vor zwei Tagen war bekannt geworden, dass sich mehr als die Hälfte der Deutschen unter 50 in den letzten 24 Monaten Geld geliehen hat, in der Familie (44 Prozent), aber auch als Bankkredit (40 Prozent), um alltägliche Kosten, wie Auto, Lebensmittel oder Kleidung, zu decken. Das ergab die Umfrage eines Meinungsforschungsinstituts. In einer anderen Umfrage gaben 57 Prozent der Befragten an, ihre Einkaufsgewohnheiten verändert zu haben und mehr bei Discountern einzukaufen.

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