Deutschland

Deutsche Exporte fallen auf Corona-Niveau 2021 – "Experten" sind überrascht

Die deutschen Ausfuhren sind im Juli deutlich zurückgegangen – auf den Stand von Dezember 2021. Das Geschäft mit den USA bricht besonders stark ein. Neben der deutschen Energiepolitik schlagen vor allem die Zölle der Trump-Administration ins Kontor. Auch China verschmäht zunehmend VW, Porsche und Co.
Deutsche Exporte fallen auf Corona-Niveau 2021 – "Experten" sind überraschtQuelle: www.globallookpress.com © Imago/Jörg Boetheling

Die deutschen Exporte sind im Juli wegen der schrumpfenden Nachfrage aus den USA und China gesunken. Sie fielen um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 130,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten kürzlich noch ein Mini-Plus von 0,1 Prozent erwartet. Im Juni hatte es noch zu einem Wachstum von 1,1 Prozent gereicht. Die meisten Ausfuhren gingen im Juli zwar erneut in die Vereinigten Staaten, jedoch wurden dorthin deutsche Waren nur noch im Wert von 11,1 Milliarden Euro verkauft und damit 7,9 Prozent weniger als im Vormonat. Die Statistiker von DeStatis betonen dazu:

"Das ist der vierte monatliche Rückgang in Folge und der niedrigste Wert seit Dezember 2021"

Wegen höherer Zölle sind viele Exporte im Frühsommer vorgezogen worden, nun fehlt diese Nachfrage. Seit August gelten für die meisten EU-Exporte in die USA Zölle von 15 Prozent. Das macht auch deutsche Waren in der weltgrößten Volkswirtschaft teurer – vor allem die beiden deutschen Zugpferde Automobil- und Maschinenbau sind betroffen. Hohe Abgaben, die sogenannte "Energiewende" und eine große Menge an Bürokratie haben der deutschen Wirtschaft ohnehin schwer zugesetzt.

Auch das deutsche China-Geschäft ging zu Beginn der zweiten Jahreshälfte zurück. Die Ausfuhren in die Volksrepublik nahmen um 7,3 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro ab. Die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft stellt inzwischen viele Waren selbst her und macht damit Deutschland zunehmend Konkurrenz – beispielsweise bei Elektroautos durch den Branchenprimus BYD.

Auch die Zukunft sieht mau aus: Im Juli erhielt die Industrie 3,1 Prozent weniger Aufträge aus dem Ausland. Zudem reagierten die deutschen Exporteure wenig begeistert auf den Zolldeal zwischen der Europäischen Union und den USA. Das Barometer für deren Exporterwartungen sank im August tiefer in den negativen Bereich, wie das Ifo-Institut mitteilte. "In der Exportwirtschaft macht sich Ernüchterung breit", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, äußerst euphemistisch. "Ein Zollsatz von 15 Prozent von den USA ist zwar weniger als befürchtet, wird aber dennoch die Exportdynamik abschwächen", ergänzte er, wie die Welt berichtet.

Die meisten Importe kamen im Juli 2025 aus der Volksrepublik China. Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 14,3 Milliarden Euro eingeführt. Das waren 2,4 Prozent weniger als im Vormonat. Die Importe aus den Vereinigten Staaten sanken um 10 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Die Importe aus dem Vereinigten Königreich nahmen im gleichen Zeitraum um 7,8 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zu.

Die Exporte in die Russische Föderation sanken im Juli 2025 gegenüber Juni 2025 kalender- und saisonbereinigt um 12,4 Prozent auf 500 Millionen Euro, gegenüber Juli 2024 nahmen sie um 19,8 Prozent ab. Die Importe aus Russland sanken im Juli 2025 gegenüber Juni 2025 um 43,9 Prozent auf 100 Millionen Euro, gegenüber Juli 2024 nahmen sie um 40,3 Prozent ab.

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