Deutschland

Interner Bericht: Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen auf Personalversagen zurückzuführen

Am 3. Juni 2022 entgleiste in Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen ein Regionalzug, fünf Menschen starben. Die GDL hatte schon wenige Wochen später die systemischen Missstände bei der Deutschen Bahn aufgedeckt, die zur Katastrophe geführt hatten. Drei Jahre später kommt auch ein interner Ermittlungsbericht der Bahn zu diesem Ergebnis.
Interner Bericht: Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen auf Personalversagen zurückzuführenQuelle: AFP © STR / NETWORK PICTURES / AFP

Interne Ermittlungen der Deutschen Bahn zum Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen, auch als Zugunglück von Burgrain bekannt, am 3. Juni 2022 haben Medienberichten zufolge ergeben, dass "regel- und pflichtwidriges Verhalten" des örtlichen Personals für die Katastrophe ursächlich gewesen sei. Die beauftragte Anwaltskanzlei habe nach drei Jahren ihren Abschlussbericht vorgelegt, in dem diese Schlussfolgerung festgehalten ist.

"Der Unfall war die unmittelbare Folge regel- und pflichtwidrigen Verhaltens des vor Ort tätigen betrieblichen Personals", so die Deutsche Bahn in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung. In der Untersuchung seien 60 Personen befragt und rund zehn Millionen Datenpunkte analysiert worden.

Bei dem Unglück entgleisten mehrere Doppelstockwagen eines Regionalzugs in einer Kurve. Fünf Menschen starben dabei, 68 wurden verletzt.

Als unmittelbare Unfallursache werden schadhafte Betonschwellen am Unglücksort angegeben. Wegen chemischer Reaktionen im Inneren des Stahlbetonkerns haben sie ihre Tragfähigkeit verloren. Dies sei den Verantwortlichen der DB Netz bekannt gewesen, ohne dass sie Maßnahmen – etwa eine Streckensperrung anzuordnen – ergriffen hätten.

Auch die damals ressortverantwortlichen Vorstandsmitglieder sollen Verantwortung für das Unglück tragen, heißt es in dem Bericht. Die zum Unglückszeitpunkt zuständige Bahn-Tochter DB Netz habe nur unzureichend auf umfangreiche Erkenntnisse zu schadhaften Betonschwellen reagiert.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) war schon in ihrem bereits Ende Juli 2022 vorgelegten Ermittlungsbericht zum nahezu wortgleichen Ergebnis gekommen. 

Die Bahn erklärte in ihrer Mitteilung, alle risikobehafteten Schwellen würden präventiv ausgetauscht ‒ bis heute zwei Millionen Schwellen. Weitere Infrastrukturbereiche sollen auf ähnliche Herausforderungen wie bei den Schwellen geprüft werden. Außerdem habe die Bahn "umfangreiche Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen zur Risikosensitivität" durchgeführt.

Im Oktober beginnt vor dem Landgericht München der Prozess gegen zwei Bahnmitarbeiter. Die Staatsanwaltschaft München II beschuldigt sie der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung.

Mehr zum ThemaUntersuchung zum Bahnunglück in Burgrain: Vermeidbar, aber die Bahn investiert lieber in US-Trucks

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.