Deutschland

Maschinenbau: Exporte brechen deutlich ein

Der Maschinenbau, das ist neben der Automobilindustrie das zweite Standbein der deutschen Exportindustrie. Immerhin ist Deutschland in der Liste der größten Herstellerländer auf Platz 3 nach China und den USA. Aber auch dieses Bein wird schwächer.
Maschinenbau: Exporte brechen deutlich einQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/www.imago-images.de

Unter anderem die Zollkonflikte mit den Vereinigten Staaten haben den Export des deutschen Maschinenbaus im zweiten Quartal 2025 deutlich einbrechen lassen – der Rückgang, so der Verband der Maschinen- und Anlagenbauer, betrug nominal 4,1 Prozent, real sogar 5,4 Prozent.

Dabei sind die Exporte in fast alle Hauptausfuhrländer zurückgegangen. In die USA sanken sie um 7 Prozent (dorthin gehen 13,2 Prozent der deutschen Exporte), nach China um 9,3 Prozent (Anteil 8,4 Prozent), nach Frankreich um 9,5 Prozent (Anteil 6,6 Prozent) und nach Großbritannien um 1,5 Prozent (Anteil 4,6 Prozent). Das einzige Land unter den fünf größten Abnehmern, in das die Exporte sogar leicht stiegen, ist Italien, mit einem Plus von 1,4 Prozent.

Am stärksten zurückgegangen sind jedoch die Ausfuhren nach Mexiko, nach Australien, nach Tschechien, nach Südkorea und nach Österreich. Ein deutliches Wachstum findet sich in Afrika, mit einem Plus von 10,6 Prozent – allerdings gehen auf den ganzen Kontinent nur 2,4 Prozent der deutschen Exporte. Ebenfalls gewachsen sind die Ausfuhren nach Brasilien, das aber auch nur für 1,4 Prozent des Gesamtexports steht.

Der Rückgang auf dem größten Markt, den USA, ist das Ergebnis der Unsicherheiten durch die US-Zölle. Der Verband geht nicht davon aus, dass sich das demnächst ändert: "Aufgrund neuer Zoll-Drohungen und anhaltender Unsicherheiten rund um das Ende Juli ausgehandelte Zollabkommen dürften die Auswirkungen dieses Konflikts auch im dritten Quartal weiterhin spürbar sein", sagte Dr. Johannes Gernandt, der Chefsvolkswirt des Verbandes.

Der Rückgang verteilt sich jedoch in den verschiedenen Zweigen des Maschinenbaus unterschiedlich. Besonders betroffen sind Baumaschinen und Baustoffanlagen, bei denen 12,9 Prozent weniger exportiert wurden. Bei Fördertechnik wurde ein Minus von 10,3 Prozent verzeichnet, bei Präzisionswerkzeugen gab es einen Rückgang von 8,6 Prozent und es wurden 6,4 Prozent weniger Werkzeugmaschinen ausgeführt. Der einzige deutliche Zuwachs findet sich bei Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen mit 6,3 Prozent.

Viele Bereiche des Maschinenbaus sind selbst Indikatoren für wirtschaftliche Entwicklungen – ein Rückgang im Export bei Werkzeugmaschinen kann nicht nur eine Folge von Zollproblemen, sondern auch eine Folge zurückgehender wirtschaftlicher Erwartungen sein, weil es sich um Produktionsanlagen handelt. Gleiches gilt natürlich für Baumaschinen und Baustoffanlagen, die immer auch die Baukonjunktur widerspiegeln. Gerade bei letzteren trifft der Einbruch beim Export auf einen völligen Stillstand im Binnenmarkt, weil die Bauwirtschaft in Deutschland derzeit selbst nicht nachfragt.

Auch bei den Arbeitsplätzen hat sich diese Entwicklung bereits bemerkbar gemacht. Im Maschinenbau, nach der Automobilindustrie der zweite zentrale Sektor der deutschen Industrie, der sich in der Krise befindet, sind jetzt bereits zwei Prozent weniger Mitarbeiter als vor einem Jahr beschäftigt; insgesamt sind es in Deutschland noch 1,01 Millionen Menschen, die in dieser Branche in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern erwerbstätig sind. Dr. Johannes Gernandt, Chefvolkswirt beim Verband deutscher Maschinenbauer (VDMA), rechnet damit, dass weiter Stellen abgebaut werden, "wenn auch verlangsamt".

Mehr zum Thema – Minus 0,3 Prozent – Deutsche Wirtschaft im Frühjahr stärker geschrumpft als bislang angenommen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.