Minus 0,3 Prozent – Deutsche Wirtschaft im Frühjahr stärker geschrumpft als bislang angenommen

Der Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden vom 22. August ist zu entnehmen, dass das Staatsdefizit "im 1. Halbjahr 2025 auf 28,9 Milliarden Euro" gesunken ist. Zudem würden Sozialbeiträge und Steuereinnahmen "schneller als die Staatsausgaben wachsen". Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging dabei in der Gesamtbetrachtung im Vergleich zum ersten Quartal jedoch um 0,3 Prozent zurück, wie das Bundesamt anhand neuester Daten mitteilt.
In einer früheren Berechnung hatte die Behörde einen Rückgang um 0,1 Prozent für den Zeitraum April bis einschließlich Juni 2025 prognostiziert. Der Artikel der WirtschaftsWoche fasst zu den neuen Zahlen zusammen:
"Während sowohl der private als auch der staatliche Konsum zulegten, gingen die Investitionen in Bauten, Maschinen und Fahrzeuge deutlich zurück. Auch vom Außenhandel blieben positive Impulse aus. Die erratische Handelspolitik der USA bremst die exportorientierte deutsche Industrie."
Das Statistische Bundesamt erklärt dazu:
"Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 2. Quartal 2025 gegenüber dem 1. Quartal 2025 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 0,3 Prozent gesunken. Der Rückgang der Wirtschaftsleistung fiel damit um 0,2 Prozentpunkte stärker aus als in der Schnellmeldung vom 30. Juli 2025 berichtet. Vor allem die Industrieproduktion entwickelte sich schlechter als zunächst angenommen. Im 1. Quartal 2025 war das BIP noch um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, im 4. Quartal 2024 um 0,2 Prozent."
Die ARD-Tagesschau berichtet ergänzend zu den neuen Zahlen:
"Die Bundesbank rechnet auch für das laufende Sommerquartal nicht mit einem Wachstum. Europas größte Volkswirtschaft werde voraussichtlich stagnieren, heißt es im aktuellen Monatsbericht. 'Die trüben Aussichten für den Welthandel, die noch schwache Auftragslage und die niedrige Auslastung vorhandener Kapazitäten dürften die Investitionstätigkeit der Unternehmen weiter beeinträchtigen', heißt es darin."
Seit dem 7. August gelten für die meisten Importe aus der Europäischen Union in die USA Zölle von 15 Prozent. Dies erschwere zusätzlich die wichtigen Geschäfte auf dem US-Markt, so etwa für Automobilhersteller oder den Maschinenbau. "Das bremst das Wachstum der größten Volkswirtschaft Europas", so das Resümee der Tagesschau-Redaktion. Das Handelsblatt ergänzt, dass vom "Bau voraussichtlich noch keine starken Impulse für die Konjunktur kämen".
Die WirtschaftsWoche fasst zusammen, dass mit dem angekündigten "Wachstumsbooster" und "Bauturbo" die Große Koalition zum Ziel erklärte, "die Wirtschaft anzukurbeln". Nach den ersten 100 Tagen der Regierung aus CDU/CSU und SPD unter Führung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) seien nun "viele ernüchtert".
Wirtschaftsexperten und Volkswirte gingen zwar weiterhin davon aus, dass die staatlichen Milliarden für Verteidigung und Infrastruktur "die Wirtschaft in Schwung bringen werden, in den Zahlen wird sich das voraussichtlich aber erst 2026 niederschlagen".
Mehr zum Thema – Wirtschaftspolitik als PR-Event: Merz verspricht etwas, das er nicht halten kann
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.