Deutschland

Außenminister Wadephul auf Fachkräftefang in Indonesien

Seit über zwei Jahrzehnten versucht Deutschland, sein Fachkräfteproblem durch Zuwanderung zu lösen. Bisher sind alle Versuche gescheitert. Nun wirbt Außenminister Johann Wadephul in Indonesien um Fachkräfte für den Gesundheitsbereich. Auch dieses Mal wird der Erfolg ausbleiben.
Außenminister Wadephul auf Fachkräftefang in IndonesienQuelle: www.globallookpress.com © Thomas Imo

Am Thema "Fachkräftemangel" haben sich alle deutschen Regierungen der letzten beiden Jahrzehnte abgearbeitet, ohne das Problem lösen zu können. Nun startete die Bundesregierung einen neuen Anlauf: Außenminister Johann Wadephul (CDU) versuchte sich als Fachkräfteanwerber in Indonesien. In der Hauptstadt Jakarta warb Wadephul um Arbeitskräfte für den Gesundheitsbereich und traf sich mit Indonesiens Gesundheitsminister Gunadi. Gemeinsam besuchten sie eine Fachschule für Gesundheitsberufe. Wadephul besichtigte zudem eine Sprachschule, in der Auszubildende Deutschkurse absolvieren. 

Wadephuls Ziel ist es, den Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich nicht durch gute Ausbildung in Deutschland, angemessene Löhne und gute Arbeitsbedingungen, sondern durch den Import von Arbeitskräften zu bekämpfen. An diesem Ziel scheiterte vor ihm bereits Jens Spahn als Gesundheitsminister.

Ein Arbeitsplatz in Deutschland gilt inzwischen auch im Ausland als unattraktiv. Bereits im vergangenen Jahr publizierte die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung eine Studie, laut der 27 Prozent der zugewanderten Fachkräfte mit ihrer Arbeit in Deutschland nicht zufrieden waren. Mit ihrem Sozialleben waren sogar 44 Prozent der in den deutschen Arbeitsmarkt Zugewanderten unzufrieden. Geklagt wird zudem über hohe Lebenshaltungskosten und eine hohe Abgabenlast. Problematisch ist zudem die mangelnde Verfügbarkeit von Wohnraum in Deutschland. 

Grundsätzlich gilt das Abwerben von Fachkräften als problematisch. Staaten investieren in die Ausbildung ihrer heranwachsenden Generation, um den Bedarf an Fachkräften im eigenen Land zu decken und nicht, um damit Länder zu unterstützen, die es versäumen, ihren Ausbildungssektor angemessen auszustatten. 

Deutschland schafft es seit geraumer Zeit nicht, seinen Arbeitskräftebedarf aus eigener Kraft zu decken, obwohl die Arbeitslosenquote mit aktuell über 6 Prozent keineswegs niedrig ist. Doch statt in Ausbildung zu investieren und Anreize für Qualifikation zu schaffen, setzt Deutschland seit über zwanzig Jahren auf die Anwerbung von Fachkräften im Ausland. Gelöst wurde das Problem dadurch nicht. Statt umzudenken, setzt eine Bundesregierung nach der anderen den eingeschlagenen Weg blindlings fort. Jetzt versucht Außenminister Wadephul mit dem immergleichen Rezept, ein anderes Ergebnis zu erzielen. Große Chancen bestehen nicht. 

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