
Wohnungslosigkeit: Anteil von Menschen in absoluter Armut steigt

Wer einen Spaziergang durch Berlin-Mitte, vorbei am Bahnhof Friedrichstraße, durch Kreuzberg oder die Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln unternimmt, wird es nicht leugnen können. In der Hauptstadt gibt es ein Problem mit Armut, das sich offen im Straßenbild niederschlägt: Lagerstätten von Obdachlosen sind überall zu finden. In anderen deutschen Großstädten ist die Situation nicht grundlegend anders. In Deutschland verelenden die Innenstädte, die Zeugnisse von Armut und Niedergang sind allgegenwärtig.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, BAG W, hat heute ihren Lagebericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Dort bestätigen über 43.000 Datensätze, die von 237 Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe erhoben wurden, das, was augenscheinlich der Fall ist: Die Situation in Deutschland verschlechtert sich zusehends, Wohnungslosigkeit nimmt zu.
Dabei sind die in den deutschen Innenstädten offen sichtbaren Zeugnisse von Wohnungslosigkeit nur die Spitze des Eisbergs. Knapp die Hälfte der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen versuchen, bei Angehörigen, Freunden und Bekannten unterzukommen.

Allerdings ist eine Tendenz klar: Seit 2013 nimmt die Zahl der Hilfesuchenden, die in absoluter Armut leben, kontinuierlich zu. Ein Drittel der von Wohnungslosigkeit Betroffenen hat keinerlei finanzielle Mittel.
Ebenfalls alarmierend ist die Tatsache, dass 13 Prozent der Wohnungslosen einer Beschäftigung nachgehen. Dass Arbeit nicht mehr vor Armut schützt, zeigt sich an dieser Zahl besonders drastisch.
38 Prozent der Wohnungslosen haben keinen deutschen Pass. Der Anteil der Migranten an der Gruppe der Wohnungslosen ist damit deutlich höher als der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung. Deutschland hat einen Ausländeranteil von 15 Prozent.
Um Wohnungslosigkeit wirkungsvoll zu bekämpfen, fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft das Offensichtliche: Der soziale Wohnungsbau muss kräftig angekurbelt werden. In Deutschland entsteht seit Jahren weniger Wohnraum als von Experten gefordert. Die Ampelkoalition hat ihr Ziel, jährlich für 400.000 neue Wohnungen zu sorgen, gründlich verfehlt. 2024 wurden lediglich 251.900 neue Wohnungen fertiggestellt. Vor allem an günstigem Wohnraum herrscht in Deutschland Mangel.
"Solange es in Deutschland keinen ausreichenden Bestand an bezahlbarem Wohnraum gibt, wird es auch keine wirksame Bekämpfung von Wohnungslosigkeit geben", sagte Susanne Hahmann, Vorsitzende der BAG W. Sie forderte zudem kultursensible Zugänge zu den Hilfsangeboten und einen diskriminierungsfreien Wohnungsmarkt.
Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, die einen authentisch kultursensiblen Ansatz aufgrund ihrer Biografie mitbringen, ist unter den Sozialarbeitern und Sozialpädagogen sehr gering. Die Hilfebranche ist fest in deutscher Hand.
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