
Amur-Tiger: Zoo Leipzig schläfert drei Jungtiere ein

Im Leipziger Zoo sind drei Jungtiere der Amur-Tigerin Yushka kurz nach ihrer Geburt eingeschläfert worden. Die Mitarbeiter begründeten die Entscheidung damit, dass sich die Mutter nicht um ihre Babys gekümmert habe. Nachdem sich die in der Jungtieraufzucht noch unerfahrene Großkatze in den ersten Stunden vorbildlich um den Nachwuchs gekümmert habe, stellte sie bald die Versorgung ein, hieß es aus dem Zoo. Zoodirektor Jörg Junhold erklärte:
"Es ist bekannt, dass die Erstaufzucht immer besondere Herausforderungen birgt. Yushka hat die Geburt und den Start gut gemeistert, vieles intuitiv richtig gemacht und viel gelernt. Dass sie die Aufzucht ohne ersichtlichen Grund dann abgebrochen hat, ist aus Sicht von uns Menschen emotional traurig, gehört aber im Tierreich bei unerfahrenen Müttern zum Verhaltensrepertoire dazu."
Die Entscheidung sei nicht überstürzt getroffen worden, heißt es. Es waren knapp zwei Tage, in denen die Tigerin ihren Nachwuchs nicht mehr versorgte. Die Tigerbabys seien deshalb mit der Zeit ausgekühlt, was sie zunehmend geschwächt habe, hieß es. Tierarzt Andreas Bernhard präzisierte:
"An diesem Punkt, wenn die Jungtiere kein aktives Verhalten mehr zeigen und damit beim Muttertier kein Stimulus zur Versorgung oder Milchbildung mehr ausgelöst wird, müssen wir der schweren Verantwortung gerecht werden und den Jungtieren das Leiden durch Verhungern ersparen."
Der Grund, warum die Tigerbabys nicht auf künstliche Ernährung umgestellt werden konnten, wirft ethische Fragen auf. Junhold begründet das in einer Mitteilung des Zoos so:
"Die Aufzucht von Nachwuchs durch die Katzenmutter sowie das Lernen vom Muttertier durch den Nachwuchs sind für das natürliche Verhalten ohne Fehlprägungen essenziell. Diesem wissenschaftlichen Anspruch zur artgemäßen Wildtierhaltung sind wir als Zoo Leipzig ebenso wie unsere Fachkollegen verpflichtet."
Yushka war am 6. August erstmals Mutter geworden. Gleichzeitig erklärte der Direktor, dass der Zoo seine Versuche zur Zucht von Tigern fortsetzen werde.

Der Amur-Tiger ist eines der seltensten Raubtiere der Welt und steht auf der Internationalen Roten Liste gefährdeter Arten. Er ist die einzige Tigerart, die im Schnee und bei starker Kälte leben kann. Experten schätzen die Population dieses Tigers in der Russischen Föderation auf etwa 750 Tiere. Nach Angaben des russischen Umweltministeriums entspricht dies etwa 95 Prozent der weltweiten Population der Amur-Tiger.
Der Leipziger Zoo war seit seiner Gründung insbesondere für seine erfolgreiche Löwenzucht bekannt. Hier kamen seit der Gründung des Zoos im Jahr 1878 über 2.300 Löwen zur Welt. Es gab auch Fälle, bei denen das Muttertier den Nachwuchs nicht nur verwarf, sondern einen Teil des Wurfes sogar fraß. Dennoch wurde bislang in allen bekannten Fällen entschieden, die überlebenden Tiere von Menschenhand aufzuziehen. Die jetzt getroffene Entscheidung stößt daher in großen Teilen der Stadtgesellschaft auf Unverständnis.
Bei der Rettung der vom Aussterben bedrohten Amur-Tiger trifft den der Stadt Leipzig gehörenden Tierpark international sogar eine besondere Verantwortung: Hier wird bereits seit den 1970er Jahren das Internationale Tigerzuchtbuch geführt, das die Bestände in menschlicher Obhut erfasst.
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