
Wieder weniger Studenten mit BAföG gefördert

Es war einmal das Instrument, das einer ganzen Generation ein Studium und den Aufstieg ermöglichte: das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG. 1971, nach seiner Einführung, lebten 44 Prozent der Studenten davon und hatten so die Möglichkeit, ohne zusätzliche Arbeit studieren zu können.
Schrittweise wurden dann die Mittel gekürzt; 1983 wurde völlig auf Darlehen umgestellt, sodass die Geförderten die Förderung im Berufsleben abstottern müssen, wodurch die Zahl der Geförderten auf 18 Prozent einbrach. Nach 1990 wurde dann der Darlehensanteil auf die Hälfte begrenzt. Dennoch waren es 2023 nur noch 12,5 Prozent der Studenten, die überhaupt BAföG erhielten, also nur noch jeder Achte. Die Folge? Die Gruppe der Akademiker rekrutiert sich wieder weitgehend aus sich selbst, wie vor Einführung der Förderung; die Zahl der Arbeiterkinder ist deutlich zurückgegangen. Die Hälfte der Studenten in Deutschland wird derzeit von den Eltern finanziert, ein Drittel muss neben dem Studium arbeiten.

Im Durchschnitt betrug die Förderung durch BAföG im Jahr 2024 635 Euro. Das klingt gut, muss aber auch die Miete decken – der absolute Höchstsatz für Studenten, die nicht bei den Eltern wohnen und daher Anspruch auf eine Wohnkostenpauschale haben, liegt bei 992 Euro im Monat. Die Miete selbst für ein WG-Zimmer liegt jedoch nach Angaben des Studierendenwerks bundesweit im Schnitt bei 489 Euro im Monat (in der teuersten Stadt, in München, lag sie zuletzt bei 790 Euro). Wohnheimplätze, die günstiger wären, sind Mangelware: Es gibt rund drei Millionen Studenten, aber nur 240.000 Plätze in Studentenwohnheimen. Kein Wunder, dass der Paritätische berichtet, viele Studenten lebten in Armut.
Der Rückgang der Förderung im Jahr 2024 hat jedoch einen ganz simplen Grund: Der Gesamtbetrag für das BAföG wurde im Haushalt für das Jahr 2024 um 650 Millionen Euro gekürzt. Folglich betrug nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Gesamtförderung für Schüler und Studenten am Ende des Jahres 2024 dann 3,07 Milliarden, während es 2023 noch 3,389 Milliarden waren. Der Haushalt 2025 ist bekanntlich noch nicht einmal verabschiedet.
Angeblich will die CDU/CSU/SPD-Koalition das BAföG zum Wintersemester 2026/27 erhöhen und schrittweise an das Niveau der Grundsicherung heranführen. Auch die Wohnkostenpauschale soll von 380 auf 440 Euro steigen und damit zumindest den tatsächlichen Kosten angenähert werden. Allerdings kursieren nach dem Rausch der Rüstungsverschuldung schon wieder die Kürzungspläne, ob es also wirklich zu einer Erhöhung kommt, ist noch ungewiss.
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