Deutschland

ARD muss Faktenfinder-Artikel nach Programmbeschwerde korrigieren und Video löschen

Ein CDU-Bundestagsabgeordneter erreichte durch eine Programmbeschwerde, dass ein ARD-Video gelöscht und der dazugehörige Artikel überarbeitet wurde. Die ARD weist die Beschwerde nichtsdestotrotz weiterhin von sich. Der Politiker hatte dem Sender vorgeworfen, "christliche Glaubensbezeugungen pauschal zu problematisieren".
ARD muss Faktenfinder-Artikel nach Programmbeschwerde korrigieren und Video löschen© Screenshot: Website Tagesschau

Am 21. Juli sorgte die Veröffentlichung eines ARD-Instagram-Videos für kontroverse Diskussionen in den sozialen Medien. Der Vorwurf lautete an die Faktenfinder-Redaktion, mit dem Beitrag über vermeintlich auffällige "christliche Symbole im Profifußball" von der Kritik und Islamismus-Vorwürfen gegen Nationalspieler Antonio Rüdiger ablenken zu wollen. Es folgte die offizielle Programmbeschwerde beim verantwortlichen NDR, eingereicht vom CDU-Bundestagsabgeordneten Johannes Volkmann. Laut Medienberichten wurde der Beschwerde entsprochen. Der dazugehörige Artikeltext von Redakteur Pascal Siggelkow wurde geändert sowie ein zugehöriges Video offline gestellt.

Im Originalartikel hieß es nach Veröffentlichung am 21. Mai einleitend, dass "christliche Influencer Fußball-Profis für ihre Missionsarbeit auf Social Media nutzen". Der weitere Vorwurf der Faktenfinder-Redaktion und der beiden Autoren Siggelkow und Christian Saathoff lautete wörtlich:

"Einige von ihnen haben Verbindungen zu evangelikalen Organisationen mit teils fragwürdigen Ansichten."

Parallel zum Online-Artikel produzierte der NDR ein für die sozialen Medien typisches Kurzvideo, das seinen Weg auf Instagram fand. Die ARD-Mitarbeiterin erklärt der jungen Zielgruppe das vermeintlich fragwürdige und auffällige Verhalten mit den Worten:

"Sie beten auf dem Platz, danken Gott oder tragen T-Shirts mit Jesus-Aufschrift."

Der Beitrag wurde in den sozialen Medien kontrovers diskutiert und fand eine breite Wahrnehmung. Am 9. Juni berichtete dann die Website katholisch.de:

"Ein 'Tagesschau'-Bericht über christliche Symbole im Profifußball schlägt weiter Wellen: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Johannes Volkmann hat beim NDR Programmbeschwerde eingereicht. In einem Schreiben wirft Volkmann dem Sender vor, christliche Glaubensbezeugungen pauschal zu problematisieren. Dies stelle eine Missachtung der religiösen Überzeugungen gläubiger Christen dar."

Der Sender bestätigte die Beschwerde und erklärte laut Mitteilung, dass "man in den kommenden Tagen dazu Stellung nehmen" werde. Ein weiterer Artikel zur Causa ARD-Missionierung folgte am 30. Juli erneut auf katholisch.de. Der Beschwerde wurde demnach entsprochen. Dazu heißt es:

"Die ARD hat ein Instagram-Video auf dem Kanal der 'Tageschau' über religiöse Fußball-Influencer offline gestellt und den zugehörigen Textbeitrag 'Wie religiöse Organisationen Fußball-Profis für ihre Missionsarbeit nutzen' geändert."

Die NDR-Redaktion weist laut dem Artikel in einer Stellungnahme vom 24. Juli, "die der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt, die Programmbeschwerde als unbegründet zurück". Dazu heißt es:

"'Weder der zugrundeliegende Artikel noch der Instagram-Post hatte in ihrer Ursprungsform die Glaubensfreiheit oder das christliche Bekenntnis der Fußballer infrage gestellt oder abgewertet', so Marcus Bornheim, Erster Chefredakteur von ARD-aktuell. Der Vorwurf, die Beiträge hätten 'eine Missachtung der religiösen Überzeugungen gläubiger Christen dargestellt, halten wir für nicht zutreffend'."

Da sich das Instagram-Video nicht nachträglich bearbeiten lasse, "habe man es entfernt". In der neuen Artikelversion heißt es nun einleitend (siehe oben die alte Version):

"Einige Fußballprofis zeigen ihren Fans gerne, wie wichtig ihnen ihr Glaube ist. Die Wirkung dieser Stars auf junge Zielgruppen nutzen einige Organisationen auch für die Missionierung auf Social Media oder in Schulen. Zwei dieser Organisationen haben Verbindungen zu evangelikalen Kirchen mit teils fragwürdigen Ansichten."

Eine weitere Textveränderung findet sich gleich im ersten Absatz, wo es aktuell heißt:

"Als der HSV am 10. Mai den Aufstieg in die Bundesliga perfekt macht, jubelt HSV-Spieler Davie Selke in einem Shirt, auf dem in großen Lettern steht: 'Jesus is King' (Jesus ist König)."

In der kritisierten ersten Artikelfassung stand die erweiterte Ergänzung:

"... jubelte HSV-Spieler Davie Selke auf bemerkenswerte Weise. Bilder nach dem Abpfiff zeigen ihn mit einem Shirt bekleidet, auf dem in großen Lettern 'Jesus is King' (Jesus ist König) steht."

In der neuen Version wurde zudem die Zwischenüberschrift: "Kritik an Profi Felix Nmecha" aus dem Artikel gestrichen sowie weitere Veränderungen und Umformulierungen vorgenommen. Der CDU-Politiker erklärte der KNA-Redaktion zu den Aktualisierungen:

"Es ist eine wichtige Klarstellung, dass christliche Glaubensbezeugungen Fußballern nicht zum Vorwurf gemacht werden. Mit Blick auf die Stellungnahme komme ich in wesentlichen Punkten nach wie vor zu einer anderen Beurteilung als die verantwortliche Redaktion."

Dennoch sei es für ihn ein gutes Zeichen, "dass die ARD auf konstruktive Kritik reagiere", so Volkmann weiter. Der CDU-Politiker ist ein Enkel des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl.

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