Deutschland

Medien: Deutscher Botschafter in Kiew wird neuer BND-Chef

Laut einem Artikel des Hamburger Magazins Spiegel wird Bundeskanzler Friedrich Merz den Posten des BND-Chefs neu besetzen. Martin Jäger, derzeit deutscher Botschafter in Kiew, soll demnach Bruno Kahl nachfolgen – dessen künftiger Wirkungsort wird der Vatikan sein.
Medien:  Deutscher Botschafter in Kiew wird neuer BND-ChefQuelle: Gettyimages.ru © picture alliance / Kontributor

"Der Bundesnachrichtendienst (BND) bekommt einen neuen Chef", so die einleitende Information des Spiegel-Magazins. Nachfolger von Bruno Kahl wird demnach der Diplomat Martin Jäger, der derzeit in Kiew im Einsatz ist. Laut dem Artikel sei die "Personalie schon seit einiger Zeit entschieden". Bereits gestern berichtete die Kirchenzeitung Kirche und Leben darüber, dass der neue Botschafter Deutschlands "im Vatikan offenbar feststeht". Die Wahl sei auf Bruno Kahl gefallen, den derzeitigen, bald scheidenden Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes.

Martin Jäger, gemäß Spiegel-Einschätzung "einer der erfahrensten Krisendiplomaten des Auswärtigen Amts", wechselt aus Kiew nach Berlin in die Chausseestraße. Laut Spiegel-Informationen soll der Diplomat baldiger Chef des BND werden. Die für 4.000 Beschäftigte ausgelegte Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in Berlin wurde zwischen 2014 und 2018 bezogen. Die zweite, kleinere BND-Filiale befindet sich weiterhin in Pullach bei München. Zu der Entscheidung heißt es:

"Der Wechsel an der Spitze des deutschen Auslandsgeheimdienstes geht auf eine Entscheidung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zurück. Da der BND dem Kanzleramt direkt unterstellt ist, ist die Auswahl des Präsidenten Chefsache."

Offiziell will die Bundesregierung demnach "den Wechsel bislang nicht bestätigen". Bereits gestern deutete jedoch die Kirchenzeitung Kirche und Leben online einen Wechsel in der BND-Spitze an. So heißt es in dem Artikel:

"Neuer Botschafter im Vatikan steht offenbar fest ‒ so tickt Bruno Kahl. Vatikanbotschafter ist offenbar ein begehrter Job: Gut bezahlt und mit Renommee. Jetzt scheint der Geheimdienst-Chef ein heißer Kandidat zu sein."

Weitere Informationen zum Austausch der BND-Spitze lauten im Spiegel-Artikel:

"Mit Martin Jäger soll der BND in den kommenden Jahren neu ausgerichtet werden. Dafür kann der Geheimdienst mit deutlich mehr Geld rechnen. Zudem will die Bundesregierung dem Dienst bei der Spionage im Ausland und der technischen Aufklärung mehr Flexibilität einräumen."

Der Personalwechsel, die "Neuaufstellung", hätte sich dahingehend abgezeichnet, da Bundeskanzler Merz schon kurz nach dem Regierungswechsel "Philipp Wolff, zuletzt einer der Vizepräsidenten des BND, als Geheimdienstkontrolleur ins Kanzleramt holte". Zu der Eignung von Jäger für den wichtigen Posten als kommender BND-Chef heißt es:

"Jäger hatte in den vergangenen Jahren reichlich Berührungspunkte mit der Arbeit der Geheimdienste – sowohl in Berlin als auch in Krisengebieten weltweit. Neben diversen Jobs im Auswärtigen Amt, wo er zeitweise für Minister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als Sprecher fungierte, ging er 2013 als Botschafter in die afghanische Hauptstadt Kabul. Später zog es ihn auch in den Irak, wo er von 2021 an die Botschaft in Bagdad leitete. Seit Juli 2023 ist er in Kiew."

Ziel sei es, mit den beiden Neubesetzungen "die Informationsgewinnung des BND möglichst schnell Fahrt aufnehmen zu lassen". Die Herausforderung für Jäger laute, dass der amtierende Bundeskanzler "die Außenpolitik ins Zentrum seiner Regierungsarbeit" gestellt habe. Dieser erwarte nun vom BND "täglich glasklare Analysen und relevante Geheimdiensterkenntnisse".

Der baldige Ex-BND-Chef Kahl würde dann "auf dem CDU-Ticket nach Rom gehen" ‒ dies laut Spiegel auf entsprechende Anfrage "und eigenem Wunsch" an die neue Bundesregierung gerichtet. Der scheidende Vatikanbotschafter Bernhard Kotsch wechselt "nach vier Jahren als Staatssekretär ins Auswärtige Amt", so die Informationen der Kirchenzeitung.

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