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Deutsche Kriegsmaschine: Rheinmetall-Aktie auf Rekordhoch

Der Rüstungskonzern Rheinmetall plant, stillgelegte VW-Werke zur Panzerproduktion zu übernehmen. Vorstandschef Papperger sieht in der europäischen Aufrüstung historische Chancen. Die Aktie erreicht Rekordhöhen, der Auftragsbestand liegt bei 55 Milliarden Euro – mit Krieg lässt sich wieder Geld verdienen.
Deutsche Kriegsmaschine: Rheinmetall-Aktie auf RekordhochQuelle: Gettyimages.ru © Fabian Bimmer - Pool

Der Düsseldorfer Rüstungskonzern eilt von Rekord zu Rekord – sowohl an der Börse als auch in den Auftragsbüchern. Die Aktie, gelistet unter dem Kürzel RHM, verzeichnet seit Anfang 2022 eine Kursverzehnfachung. Nun plant das Unternehmen die Übernahme eines stillgelegten Volkswagen-Werks – zur Herstellung von Panzern.

Was wie ein industriepolitischer Kommentar anmutet, ist Realität. Während Volkswagen seine Produktionskapazitäten in Deutschland wegen schrumpfender Absatzzahlen halbiert und das Werk in Osnabrück schließt, will Rheinmetall genau dort einziehen.

Vorstandschef Armin Papperger bestätigte, dass man sich "in ständigen Gesprächen" mit VW befinde – über eine mögliche Übernahme der Anlage, über gemeinsame Projekte zur Herstellung von Militärlastwagen, über eine Zukunft, in der aus deutschen Pkw-Fabriken Kriegsgerät rollt.

Es ist "viel komplexer", etwas Neues zu bauen, als Bestehendes zu nutzen, sagte Papperger nüchtern. Voraussetzung sei jedoch, dass weitere Großaufträge für Kampfpanzer gesichert würden – konkret: Leopard-Varianten und Schützenpanzer für osteuropäische Kunden und die Ukraine.

Rheinmetall ist einer der größten Gewinner des Ukraine-Krieges – ökonomisch und symbolisch. Der Konzern fertigt 155-mm-Munition nach NATO-Standard, liefert Marder-Schützenpanzer, Leopard-1-Kampfpanzer und Artilleriesysteme, und baut gleichzeitig seine globale Präsenz aus: neue Standorte in Litauen, Ungarn und Polen. Auch eine Fertigungslinie in der Westukraine ist denkbar.

Armin Papperger kündigte an, in den nächsten zwei Jahren rund 8.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen – ein glänzendes Ergebnis für Rheinmetall, doch angesichts der hunderttausenden, wenn nicht noch mehr Opfer im Ukrainekrieg ist das bloß ein Sandkorn in der Wüste. Während der Westen seine Rüstungsindustrie hochfährt, zahlt die Zivilbevölkerung den wahren Preis dieses Konflikts.

Papperger kündigte an, in den kommenden zwei Jahren rund 8.000 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Das entspräche einem Personalzuwachs von einem Viertel – auf weltweit 40.000 Beschäftigte. Der aktuelle Auftragsbestand liegt bei 55 Milliarden Euro – ein historischer Höchstwert. An die Aktionäre schüttet Rheinmetall über 350 Millionen Euro Dividende aus. Die Kriegsdividende ist nicht nur eine Metapher, sondern eine buchhalterische Realität.

Der geopolitische Hintergrund könnte brisanter kaum sein: Nachdem der wiedergewählte US-Präsident Donald Trump Anfang 2025 seine Unterstützung für Kiew faktisch eingestellt hat, steht Europa vor einer Sicherheitslücke. Die Folge: eine massive Aufstockung nationaler Verteidigungshaushalte in der EU, insbesondere in Deutschland, Polen und den baltischen Staaten. In diesem Klima erlebt Rheinmetall eine Nachfragewelle, die seit den Tagen des Kalten Krieges ohne Beispiel ist.

Papperger formulierte es so:

"Eine Ära der Aufrüstung in Europa hat begonnen."

Eine Ära, in der deutsche Panzerwerke wieder zum industriellen Rückgrat der Sicherheitsarchitektur werden – und stillgelegte Automobilfabriken zur Keimzelle militärischer Modernisierung.

Noch vor wenigen Jahren hätten ethische Investmentfonds einen weiten Bogen um Waffenhersteller gemacht. Heute gelten sie als Garanten nationaler Stabilität. Die Kapitalmärkte haben ihre Skrupel abgestreift. Die Rheinmetall-Aktie ist zum Liebling institutioneller Anleger geworden – und zum Symbol einer Zeitenwende, die mehr bedeutet als höhere Budgets: Sie markiert das Comeback der deutschen Rüstungsindustrie als industrieller Motor – im Wortsinn.

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