Baden-Württemberg: Cem Özdemir wird Spitzenkandidat der Grünen für die Landtagswahl 2026

Die baden-württembergischen Grünen-Mitglieder kürten mir einem mehr als eindeutigen Ergebnis ihren Wunschkandidaten für die kommenden Landtagswahlen 2026. Ex-Minister Cem Özdemir erhielt demnach laut Medienberichten 97 Prozent der Delegiertenstimmen auf dem Parteitag in Heidenheim. Der flexible Politiker hatte bereits im Vorjahr medial angekündigt, dass der nächste Karriereschritt in seinem Heimatbundesland erfolgen wird.
Als einer von zwei Bundesvorsitzenden in den Jahren 2008 bis 2018 oder gescheiterter Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl 2017 (mit Katrin Göring-Eckardt) ist Özdemir seit Jahrzehnten ein prominentes Gesicht seiner Partei Bündnis 90/Die Grünen. Von Dezember 2021 bis Mai 2025 war er Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. Nach dem Scheitern der Ampel wurde Özdemir dann ins Ministerium für Bildung und Forschung weggelobt, wo er bis zum Ende der Restregierung als Minister fungierte.
Bereits im Oktober des Vorjahres hatte der 58-Jährige in einem öffentlichen vierseitigen Brief seinen nächsten Karriereschritt angekündigt (RT DE berichtete). So hatte er wörtlich den "lieben Mitbürgerinnen und Mitbürgern" Baden-Württembergs als anbiedernde Bewerbungsmitteilung erklärt:
"Mein Name ist Cem Özdemir. Ich bin in Bad Urach, am Fuße der Schwäbischen Alb, geboren und aufgewachsen. Unser Land hat meine Werte, meine Überzeugungen und meine Sicht aufs Leben geprägt. Es hat mir Chancen eröffnet, mich gefordert und geerdet. In einer Zeit, in der sich vieles verändert, tut es gut zu wissen: Hier sind meine Wurzeln, hier bin ich daheim. Das empfinde ich als großes Glück."
Der SWR titelte am 25. Oktober 2024 ergänzend:
"Nachfolge von Ministerpräsident Kretschmann – Özdemir will Spitzenkandidat der BW-Grünen bei der Landtagswahl 2026 werden."
Nach seiner heutigen Nominierung erklärt das ZDF zum Ziel Özdemirs:
"Özdemir soll den Grünen nach 15 Jahren Amtszeit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg die Macht sichern und zum zweiten grünen Ministerpräsidenten der Bundesrepublik werden."
Der aktuelle Ministerpräsident Winfried Kretschmann reagierte auf die Nominierung laut Medien auf dem Parteitag mit dem Ausruf:
"Cem, ich freue mich einfach, dass du mein Nachfolger werden willst. Du bist aus Ministerpräsidentenholz geschnitzt. Wir sind die führende politische Kraft im Land, genau das wollen wir auch bleiben."
Der Spiegel berichtet von der Veranstaltung:
"Özdemir ist der Star des Parteitags. Souveräner Auftritt, rhetorischer Hochreck, das kann der 59-jährige frühere Grünen-Chef. Eine Stunde lang redet er in Heidelberg, schlägt einen großen Bogen von Russlands Präsident Putin, der das freie Leben bedrohe, über Klimaschutz bis zur wichtigen Aufgabe 'für sichere öffentliche Räume' in Deutschland zu sorgen."
Einer aktuellen SWR-Umfrage zufolge wünschen sich 39 Prozent der Befragten Özdemir als Ministerpräsidenten. Seinen CDU-Konkurrenten Manuel Hagel "wünschen sich mit 18 Prozent nicht einmal halb so viele Befragte". Die potenzielle Zustimmung der Bürger zum AfD-Kandidaten Markus Frohnmaier wurde demnach nicht erfragt.
Die Partei liegt laut aktuellen Umfragen seit Monaten deutlich hinter der CDU. In der jüngsten Umfrage von SWR und Stuttgarter Zeitung landeten die Grünen bei 22 Prozent, die CDU kam auf 31 Prozent, die AfD erhielt 19 Prozent. Andere Umfrageinstitute sehen regelmäßig die AfD auf Platz 2.
Die nächsten Landtagswahlen in Kretschmanns "Musterländle" finden am 8. März 2026 statt.
Mehr zum Thema – Habeck darf weiterhin "Vollidiot" genannt werden – Freispruch nach Anklage zu X-Beitrag
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.