Deutschland

Fünf Jugendliche bei Großrazzia wegen Terrorismusverdachts festgenommen

Das Ungewöhnlichste an den heute festgenommenen Terrorverdächtigen ist ihr Alter ‒ nur einer von ihnen ist überhaupt volljährig. Dennoch wurden hunderte Polizeibeamte in Marsch gesetzt, und die Bundesanwaltschaft führt das Verfahren.
Fünf Jugendliche bei Großrazzia wegen Terrorismusverdachts festgenommenQuelle: www.globallookpress.com © Frank Hammerschmidt

Der Älteste in der Gruppe, die heute festgenommen wurde, ist 18 Jahre alt, einer 14, zwei 15 und einer 16. Sie sollen eine terroristische Vereinigung gegründet und Brandanschläge sowie Morde geplant haben. Dies erklärte die Bundesanwaltschaft. In diesem Zusammenhang kam es in fünf Bundesländern zu Durchsuchungen in insgesamt 13 Gebäuden oder Wohnungen.

Die Liste der Vorwürfe, die die Bundesanwaltschaft erhebt, ist lang. Neben dem Vorwurf, Mitglied oder Unterstützer einer terroristischen Vereinigung zu sein, werden den Beschuldigten auch versuchter Mord, besonders schwere Brandstiftung und Sachbeschädigung zur Last gelegt.

Presseberichten zufolge wurden die Ermittlungen durch Recherchen einer Reporterin in Chatgruppen ausgelöst. Dabei ging es insbesondere um eine Brandstiftung in Altdöbern (Brandenburg), durch die ein dortiges Kulturhaus abbrannte. Das Feuer war zuerst als Folge eines technischen Defekts eingestuft worden.

Zusammen mit drei jungen Erwachsenen, die sich bereits in Untersuchungshaft befinden, sollen sie im April 2024 eine Vereinigung mit dem Namen "Letzte Verteidigungswelle" gegründet haben, deren Ziel es sei, so die Bundesanwaltschaft, "durch Gewalttaten vornehmlich gegen Migranten und politische Gegner einen Zusammenbruch des demokratischen Systems in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen."

Als führende Mitglieder werden von der Bundesanwaltschaft der 15-jährige Lenny M., der 16-jährige Benjamin H. und der 18-jährige Jason R. bezeichnet. Das bedeutet, die Bundesanwaltschaft wird ihnen vermutlich Rädelsführerschaft zuschreiben, was die Mindeststrafe nach §129a StGB von einem auf drei Jahre erhöht.

Justizministerin Stefanie Hubig erklärte es als "besonders erschütternd", dass die heute Festgenommenen bei der Gründung der Gruppe alle noch minderjährig gewesen seien. "Das ist ein Alarmzeichen, und es zeigt: Rechtsextremistischer Terrorismus kennt kein Alter."

An Durchsuchungen und Festnahmen waren insgesamt mehr als 220 Polizeibeamte beteiligt.

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