Deutschland

Boris Pistorius unterstellt Deutschen "erotisches Verhältnis" zu Waffen – Melnyk findet es toll

Taurus-Marschflugkörper als Phallus-Symbol? So wirklich klar ist es nicht, was Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius meinte, als er den Deutschen ein "erotisches Verhältnis" zu Waffen andichtete. Der Ex-Botschafter der Ukraine in Berlin, Andrei Melnyk, war jedenfalls sofort zur Stelle ...
Boris Pistorius unterstellt Deutschen "erotisches Verhältnis" zu Waffen – Melnyk findet es tollQuelle: Gettyimages.ru © Benzainer

Der alte und wohl auch künftige Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) soll während einer Parteiveranstaltung in Hannover den Deutschen ein "erotisches Verhältnis" zu Waffen vorgeworfen haben. Hintergrund war die laufende Debatte um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine, die von den Unionsparteien und ihrem designierten Bundeskanzler Friedrich Merz gewünscht, von großen Teilen der SPD aber abgelehnt wird.

Wie BILD und andere Medien berichteten, soll Pistorius dazu gesagt haben, es gebe "Argumente für eine Lieferung, aber auch viele gute dagegen". Nicht alle Argumente könnten öffentlich gemacht werden. Allerdings wundere er sich, dass in Deutschland so erbittert über konkrete Waffensysteme diskutiert werde. Offenbar gebe es ein "erotisches Verhältnis zu Waffen in Deutschland".

Die britische Zeitung The Telegraph zitiert den Minister wie folgt:

"Ich weiß nicht, woher diese erotische Beziehung zu Waffen kommt."

Kein anderes Land führe "öffentliche Debatten" über die Entsendung bestimmter Waffen in die Ukraine, fuhr er fort, auch nicht Großbritannien und Frankreich, die im vergangenen Jahr die Entsendung von gemeinsam hergestellten Storm-Shadow-Raketen beschlossen hatten.

Pistorius ist selbst Befürworter von Lieferungen deutscher Waffen an Kiew. Dies spricht dafür, dass er das "erotische Verhältnis" nicht bei sich, sondern eher bei Kriegs- und Rüstungsgegnern sieht. Der frühere ukrainische Botschafter in Berlin Andrei Melnyk scheint ihn da missverstanden zu haben. In sozialen Netzwerken griff er Pistorius an: 

"Was ist falsch an Erotik? Menschen lieben Erotik, nicht nur die Deutschen."

Den Widerstand gegen deutsche Kriegsbeteiligung und Taurus-Lieferungen bezeichnete der Bandera-Fan als "Clownshow", mit der man aufhören solle. Man sei schließlich nicht auf der "Reeperbahn".

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, hat in der vergangenen Woche angesichts der wieder aufgeflammten Debatte um Taurus-Lieferungen und deren Einsatz gegen die Krim-Brücke, den Merz angedeutet hatte, erklärt, dass Moskau einen Schlag mit Taurus gegen russische Einrichtungen als Kriegsbeteiligung Berlins betrachten wird. Der jüngste Schlagabtausch zwischen Pistorius und Melnyk wird in russischen sozialen Netzwerken bereits hämisch kommentiert.

Mehr zum Thema ‒ Melnyk verlangt von Merz 30 Prozent des Bundeswehr-Bestands inklusive "Inferno-Waffen"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.