Meinung

Gedenkstätte Seelower Höhen zensiert – "Befreiung" aus der Inschrift entfernt

Am 80. Jahrestag der Entscheidungsschlacht auf den Seelower Höhen übermittelten Teilnehmer dem Botschafter Sergei Netschajew ihren Dank an das russische Volk. Von offizieller Seite wurde aus der Inschrift "Gedenkstätte der Befreiung auf den Seelower Höhen“ das Wort "Befreiung" entfernt,
Gedenkstätte Seelower Höhen zensiert – "Befreiung" aus der Inschrift entfernt© Günter Buntemann

Von Günter Buntemann

Am Mittwoch gedachten 3.000 Brandenburger und Berliner am Denkmal der Befreiung auf den Seelower Höhen den Opfern der Roten Armee bei dem Vormarsch der 1. Weißrussischen Front von der Oder bis nach Berlin. Entgegen der Kundgabe der scheidenden deutschen Außenministerin Annalena Baerbock, die von den Gemeinden forderte, russische Vertreter von den Ehrenmalen fernzuhalten, wurde die russische Botschaft bei der Gedenkveranstaltung in Seelow nicht behindert.

Im Gegenteil: Der teilnehmende russische Botschafter Sergei Netschajew und weitere Vertreter aus Weißrussland und Polen wurden von der anwesenden Menschenmenge umringt und herzlichst willkommen geheißen. Dabei übermittelten die Teilnehmer dem russischen Botschafter persönlich ihre Danksagung an das russische Volk für die Leistungen im Zweiten Weltkrieg und die Befreiung vom Faschismus.

An 80. Jahrestag der Befreiung auf den Seelower Höhen nahmen weder Vertreter der Bundesregierung noch der Brandenburger Landesregierung teil.Offenbar ist ihnen die welthistorische Tragweite des Ereignisses suspekt. Dementsprechend wollten sie den Gedenktag in diesem Jahr augenscheinlich einfach vergessen machen. Aktuell hat die Dämonisierung Russlands seitens der deutschen Regierung und der Leitmedien wieder Hochkonjunktur: Russland wird wieder zum Feind erklärt.

"In so einer Zeit können Regierungsvertreter Russland schlecht als Befreier gedenken. Schließlich soll die herrschende Meinung auch herrschen."

Und es ist wohl auch der Meinung der Herrschenden zu verdanken, dass aus der ursprünglichen Inschrift auf der Tafel der Gedenkstätte, die da lautete "Gedenkstätte der Befreiung auf den Seelower Höhen" das Wort "Befreiung" entfernt wurde.

Trotz der bereits absehbaren Niederlage sammelte die deutsche Wehrmacht im Frühjahr 1945 alle noch zur Verfügung stehenden Kräfte, um sich der Roten Armee entgegenzustellen. Nur die sowjetischen Streitkräfte konnten mit ihrer Übermacht von 2,5 Mio. Soldaten Berlin erobern und besetzen. Die Hauptanstrengung des Krieges hatte die Rote Armee zu leisten. Das sowjetische Volk verlor 27 Millionen Menschen im Großen Vaterländischen Krieg.

Um drei Uhr morgens, am 16. April 1945, eröffnete die Rote Armee an der Oder mit einem furchterregenden Artilleriefeuer die Berliner Operation. Den Hauptstoß unternahmen die sowjetischen Streitkräfte entlang der Reichsstraße 1 von Küstrin kommend in Richtung Berlin unter Einbeziehung der vorgelagerten Befestigungsanlage Seelower Höhen.

Berlin kapitulierte bereits am 2. Mai 1945.  Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 endete der grauenvollste Eroberungs- und Vernichtungskrieg der Weltgeschichte. Europa wurde von der erbarmungslosen Barbarei des Faschismus befreit. Deutschland hinterließ ein Blutbad, eine Zerstörung, wie sie die Welt noch nie gesehen hatte.

In Kenntnis der deutschen Geschichte und damit auch der größten Weltkatastrophe findet am 8. Mai in Berlin-Karlshorst, dem Ort der Kapitulation, um 14 Uhr eine Kundgebung im Gedenken an die Befreiung von der faschistischen Gewaltherrschaft und der militärischen Niederlage Deutschlands statt. Viele Berliner pflegen respektvoll den Umgang und die Freundschaft mit Russland. Sie werden den 8. Mai mit Dank an die sowjetischen Befreier begehen.

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