
Verhandlungen gescheitert: Berlin erwartet neuen BVG-Streik ab Mittwoch

Zwei Tage lang bestreikte die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) in dieser Woche von Mittwochmorgen bis Freitagmorgen den öffentlichen Personennahverkehr in der deutschen Hauptstadt. Nun droht den gestressten Berlinern eine Wiederholung in der kommenden Woche, denn der Druck, den die Gewerkschaft ver.di mit dem Warnstreik ausüben wollte, war vergeblich: Die Arbeitgeberseite blieb bei den Tarifverhandlungen am Freitag unnachgiebig.
Der ver.di-Verhandlungsführer Jeremy Arndt erklärte die Verhandlungen daraufhin für gescheitert, wie der rbb berichtet. Die Verhandlungsrunde war demnach am Freitag kurz vor 15 Uhr ergebnislos beendet worden.

Die Gewerkschaft will jetzt mit den Vorbereitungen für eine Urabstimmung über einen unbefristeten Streik beginnen. Wenn 75 Prozent der Belegschaft zustimmen, könnte der Streik dann im April beginnen, mit offenem Ende. Bis dahin will es ver.di mit einem erneuten Warnstreik in der kommenden Woche versuchen und hofft auf ein Einlenken der BVG. Stillstehen sollen Busse und Bahnen in Berlin wieder am Mittwoch und Donnerstag, wie schon in dieser Woche. Es wäre bereits der fünfte Arbeitskampf bei den aktuellen Tarifverhandlungen.
Die BVG hat dem rbb zufolge eine Schlichtung vorgeschlagen. Dabei würden externe Vermittler im Tarifkonflikt versuchen, eine Einigung zu finden. Die Gewerkschaft will eine Lohnerhöhung von 750 Euro für jeden der Beschäftigten erreichen, während die Arbeitgeberin nur einen anteiligen Zuschlag um 13,6 Prozent bei längerer Laufzeit des neuen Tarifvertrags anbietet. Angesichts der durchschnittlichen Bruttogehälter für Bus-, U-Bahn- und Straßenbahnfahrer fällt das bisherige Arbeitgeberangebot für sie um etwa ein Drittel schlechter aus als die Gewerkschaftsforderung.
Der Warnstreik am Mittwoch und Donnerstag sorgte für erhebliches Chaos auf den Straßen von Berlin. Sämtliche U-Bahn- und Straßenbahnlinien und die meisten der rund 150 Buslinien waren 48 Stunden lang außer Betrieb, es kam zu erhöhtem Pkw-Aufkommen und zahlreichen Staus überall in der Stadt, vor allem im Berufsverkehr.
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