Deutschland

Altersarmut steigt rasant: Geld für Aufrüstung statt Renten

In Deutschland ist die Zahl der armutsgefährdeten Renter stark gestiegen. Rund 20 Prozent aller Rentner sind von Armut bedroht: 3,54 Millionen Menschen. Nach der Wahl droht eine Beschleunigung der Entwicklung. Die Rentner sollen zugunsten der Aufrüstung verzichten, schlägt ein Ökonom vor.
Altersarmut steigt rasant: Geld für Aufrüstung statt RentenQuelle: www.globallookpress.com © www.imago-images.de

Die Zahl der Rentner, die als armutsgefährdet gelten, ist im vergangenen Jahr um 300.000 gestiegen. Damit wächst die Zahl der armen Rentner schneller als die Armut in Deutschland insgesamt. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die das Amt auf Nachfrage des BSW zusammengestellt hat. Die wachsende Armut steht in Verbindung mit dem wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands, der vom Sanktionsregime und dem Verzicht auf günstige russische Energie noch verstärkt wird. 

Als armutsgefährdet gilt eine alleinstehende Person, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Aktuell liegt diese Grenze bei 1.378 Euro netto im Monat. Die Armutsquote kletterte bei den über 65-Jährigen um 1,2 Prozentpunkte auf 19,6 Prozent. Jeder fünfte Rentner ist von Armut bedroht – nominal 3,54 Millionen Personen. 

Die Zahl der armutsgefährdeten Personen ist in Deutschland im Jahr 2024 um 1,1 auf 15,5 Prozent gestiegen. 

Deutschland tue zu wenig gegen Armut, stellte der Europarat bereits im vergangenen Jahr fest. Die Menschenrechtskommissarin des Europarates, Dunja Mijatović sagte, im Vergleich zum Reichtum Deutschlands sei das Land zu reich für "ein hohes Maß an Armut". Der Europarat rügte Deutschland und wies auf dringenden Nachbesserungsbedarf vor allem hinsichtlich der wachsenden Wohnungsnot hin.

Dessen ungeachtet hält die Mehrheit der Parteien an den Plänen zur weiteren Aufrüstung der Bundesrepublik nicht nur fest, sondern will dafür auch immer größere Summen ausgeben. Von bis zu 5 Prozent des BIP ist die Rede, das wären jährlich rund 220 Milliarden Euro. Der EU-Abgeordnete des BSW Fabio De Masi erwartet daher, dass nach der Bundestagswahl der große Kahlschlag beginnt. 

Damit ist absehbar, dass sich das Armutsproblem nach den Wahlen weiter verschärft. IfW-Präsident Moritz Schularick hat gar vorgeschlagen, die steigenden Ausgaben fürs Militär aus der Rentenkasse zu bezahlen. 

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