Deutschland

Messerangriff in Schwerte: Drei Syrer jagten einen Rumänen

Wie sehr banale Konflikte inzwischen eskalieren, zeigt dieser Vorfall in Schwerte. Dass zwei unterschiedliche Gruppen von Migranten daran beteiligt waren, verleiht ihm zusätzliches Eskalationspotenzial. In Schwerte wurde am gestrigen Donnerstag ein junger Mann von einem syrischen Jugendlichen niedergestochen.
Messerangriff in Schwerte: Drei Syrer jagten einen RumänenQuelle: www.globallookpress.com © Ulrich Roth

Inzwischen ist das Opfer außer Lebensgefahr.

Die Konfrontation entwickelte sich im Verlauf des Donnerstags: Ein 18-jähriger Rumäne war nachmittags mit einem 15-jährigen Syrer in Streit geraten und hatte ihn geschlagen. Dabei wurde Letzterer leicht verletzt und erstattete daraufhin sogar Anzeige.

Später am Tag, gegen 18:45 Uhr, hat er dann, vermutlich zufällig, den Rumänen in der Innenstadt von Schwerte wieder entdeckt. Zusammen mit seinem 24-jährigen Bruder und einem weiteren Bekannten attackierte er daraufhin den 18-Jährigen.

"Der 18-Jährige wurde geschlagen und flüchtete in Richtung eines Streifenwagens der Polizei",

heißt es in der Presseerklärung des Polizeipräsidiums Dortmund. Der Polizeiwagen war wegen eines gemeldeten Ladendiebstahls, der nichts mit der Messerstecherei zu tun hatte, vor Ort.

"Der 15-Jährige folgte ihm und stach mehrfach auf ihn ein. Das Opfer brach vor dem Streifenwagen zusammen."

Mit mehreren Stichwunden im Rücken wurde der junge Mann mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik in Bochum geflogen. Der junge Messerstecher und seine beiden Begleiter wurden festgenommen. Allerdings muss es noch weitere Beteiligte geben – es ist die Rede von einer "Auseinandersetzung unter sechs Personen". Die Staatsanwaltschaft Hagen ermittelt wegen versuchten Mordes.

Was den ersten Streit ausgelöst hat, ist noch unbekannt. Die Abfolge der Ereignisse legt nahe, dass die anderen beiden Personen, die an der erwähnten Auseinandersetzung beteiligt waren, zum Kreis des Opfers gehörten. Womöglich ist daher dieser Abend nur der Anfang eines längeren Konflikts.

Im Jahr 2023 hatte es in Nordrhein-Westfalen insgesamt mehr als 3.500 Messerangriffe gegeben: 15 Menschen wurden dabei getötet, 288 schwer verletzt. Syrische Staatsangehörige stellten nach Angaben der Polizei 23 Prozent der nichtdeutschen Tatverdächtigen dar. Eine gesonderte Erfassung derartiger Delikte gibt es erst seit dem Jahr 2020.

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