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Liveticker Bundestagswahl: "Fäuste in der Tasche" – Rücktrittsforderungen in der SPD

Am 23. Februar 2025 wählen die Deutschen in vorgezogenen Neuwahlen einen neuen Bundestag. In diesem Ticker versorgen wir Sie bis dahin mit den wichtigsten und unterhaltsamsten Nachrichten aus der finalen Wahlkampfphase.
Liveticker Bundestagswahl: "Fäuste in der Tasche" – Rücktrittsforderungen in der SPDQuelle: Gettyimages.ru © Jakub Porzycki/NurPhoto via Getty Images
  • 23.02.2025 19:53 Uhr

    19:53 Uhr

    Wie 0,2 Prozent einen großen Unterschied machen können

    Die Hochrechnungen von Infratest dimap (ARD) und der Forschungsgruppe Wahlen (ZDF) unterscheiden sich nur wenig, aber doch entscheidend. Denn laut der neuesten ZDF-Hochrechnung wäre das BSW im Bundestag vertreten, während die FDP den Einzug um 0,1 Prozent verpasst.  

    Die ARD sieht hingegen 0,2 Prozent weniger für das BSW. Die junge Partei hätte damit bei ihrem ersten Antritt zu einer Bundestagswahl den Einzug ins Parlament verpasst. Die Liberalen kommen auch bei der ARD auf 4,9 Prozent. Nur wenn BSW und Liberale beide in den Bundestag einziehen, hätte Schwarz-Rot eine Mehrheit. 

    So sehen die jüngsten Zahlen der Forschungsgruppe Wahlen im ZDF aus:

    CDU/CSU: 28,5 Prozent

    SPD: 16,3 Prozent

    AfD: 20,1 Prozent

    Grüne 12,4 Prozent

    Linke: 8,7 Prozent

    BSW: 5,0 Prozent

    FDP: 4,9 Prozent

    Und so sehen die jüngsten Zahlen von Infratest dimap in der ARD aus:

    CDU/CDU: 28,8 Prozent

    SPD: 16,2 Prozent

    AfD: 20,2 Prozent

    Grüne 12,7 Prozent

    Linke: 8,5 Prozent

    BSW: 4,8 Prozent

    FDP: 4,9 Prozent

  • 19:40 Uhr

    Die Sitzverteilung im Bundestag laut jüngster Hochrechnung

    Wie aus der Hochrechnung von Infratest dimap hervorgeht, hätte die Union mit 210 Sitzen die mit Abstand stärkste Fraktion im Parlament. Die AfD könnte mit 147 Mandatsträgern und die SPD mit 118 Abgeordneten in den Reichstag einziehen. Die Grünen bleiben mit 92 Sitzen zweistellig, ebenso wie Die Linke mit 62 Sitzen. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) hätte einen Sitz. 

    Für eine Mehrheit sind 316 Sitze nötig. Laut aktueller Hochrechnung von Infratest dimap scheitern BSW und FDP an der 5-Prozent-Hürde.

  • 19:38 Uhr

    Söder: Nicht mit den Grünen!

    CSU-Chef Markus Söder bleibt bei seinem klaren "Nein" zu einer Koalition mit den Grünen. "Die Menschen sind verunsichert und brauchen Orientierung." Der grüne Spitzenkandidat Robert Habeck sei anders als Annalena Baerbock bei den letzten Wahlen als "Wirtschaftsminister durchgefallen", interpretiert Söder die ersten Hochrechnungen in der ARD.

    Schmeicheleinheiten hingegen für die SPD: Die habe historisch gesehen ihre Ehre bis zuletzt behauptet, auch gegen die Nazis. Union und SPD hätten im Bundestag die nötige Mehrheit von 316 Sitzen – falls BSW und FDP den Einzug verpassen. In diesem Fall käme Schwarz-Rot auf 327 Sitze. Schaffen Liberale und Sahra Wagenknechts Partei den Sprung über die 5-Prozent-Hürde, dann hätten Christ- und Sozialdemokraten mit 293  Sitzen nicht die erforderliche Mehrheit.

    Was ein Regierungsbündnis von Union und Grüne betrifft, so würde die nötige Mehrheit verfehlt, unabhängig vom Ergebnis der Liberalen und des BSW.  

  • 19:20 Uhr

    Neue Hochrechnung: Kleine Änderungen mit möglicherweise großen Folgen

    Die letzte Hochrechnung von Infratest dimap zeigt keine größeren Veränderungen. Allerdings nähert sich das BSW langsam der 5-Prozent-Hürde an, die auch die FDP fast schon erreicht hat. Schaffen beide Parteien den Einzug in den Bundestag, dann wäre eine Regierungskoalition aus Union und SPD rechnerisch nicht möglich.

    CDU/CSU: 28,9 Prozent

    SPD: 16,2 Prozent

    AfD: 19,9 Prozent

    Grüne: 13,0 Prozent

    Linke: 8,5 Prozent

    BSW: 4,8 Prozent

    FDP: 4,9 Prozent

  • 19:11 Uhr

    "Fäuste in der Tasche" – In der SPD gehen die Schuldzuweisungen los

    "Das ist ein katastrophales Ergebnis, da gibt es nichts dran zu beschönigen", so Verteidigungsminister Boris Pistorius zum Abschneiden seiner SPD. "Über Personal in der eigenen Partei" werde aber zu diesem Zeitpunkt "nicht spekuliert". 

    Zuvor hatte Kanzler Olaf Scholz auf der Wahlparty im Willy-Brandt-Haus Friedrich Merz zum Wahlsieg gratuliert und gesagt, der CDU-Politiker habe nun einen klaren Auftrag zur Regierungsbildung. Scholz sprach von einem "bitteren Ergebnis".

    Wie die ARD berichtet, haben viele Genossen im Willy-Brandt-Haus "die Fäuste in den Taschen" und fordern den Rücktritt des Führungsduos Saskia Esken und Lars Klingbeil.

    Auch der ehemalige SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans spricht sich nach der historischen Niederlage für einen personellen Umbruch aus. "Das Ergebnis ist für die SPD ein Debakel", sagte Walter-Borjans dem Spiegel. "Es allein dem Kanzler anzulasten und zum Tagesgeschäft überzugehen, wäre der nächste Schritt auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit."

    Die Zustimmungswerte von Scholz liegen aktuell bei mageren 18 Prozent – bei den letzten Wahlen waren sie mit 36 Prozent noch doppelt so hoch. 

    Walter-Borjans äußert auch deutliche Kritik an Esken und Klingbeil. "Die deutsche Sozialdemokratie ist für die Wählerinnen und Wähler konturlos geworden. Dafür trägt die gesamte Führung Verantwortung." 

  • 18:55 Uhr

    Mögliche Koalitionen laut derzeitigen Hochrechnungen

    Laut der Hochrechnung von Infratest dimap sind nur zwei Koalitionen rechnerisch möglich, falls FDP und BSW nicht in den Bundestag einziehen. Für eine Mehrheit sind 316 Sitze nötig. Nur Union und AfD (zusammen 353 Sitze) sowie Union und SPD (327) kämen auf die nötige Mehrheit. Für eine schwarz-grüne Koalition würde es mit 306 Sitzen nicht reichen. 

    Anders sieht es aus, wenn FDP und BSW den Einzug in das Parlament schaffen. Dann hätten Union und AfD zwar immer noch eine Mehrheit, aber als Punktlandung und ohne Polster. Für Union und SPD würde es unter diesen Voraussetzungen mit 293 Sitzen nicht reichen. Eine Dreier-Koalition aus Union, Grüne und SPD hätte dagegen mit 379 Sitzen eine komfortable Mehrheit. Auch ein Bündnis aus Union, SPD und FDP hätte mit 326 Sitzen die nötige Mehrheit. 

  • 18:39 Uhr

    ARD-Hochrechnung sieht BSW und FDP nicht im Bundestag

    Die Hochrechnung von Infratest dimap, die die ARD verwendet, weicht leicht von der Hochrechnung der Forschungsgruppe Wahlen ab, auf die sich das ZDF verlässt.

    CDU/CSU: 29 Prozent

    SPD: 16 Prozent

    AfD: 19,6 Prozent

    Grüne: 13,3 Prozent

    Linke: 8,6 Prozent

    BSW: 4,7 Prozent

    FDP: 4,9 Prozent

  • 18:38 Uhr

    "Rambo Zambo" – Merz erklärt sich zum Wahlsieger

    CDU und CSU liegen mit rund 29 Prozent deutlich vor der zweitplatzierten AfD. Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz erklärte sich auf der Wahlparty im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin zum Wahlsieger. Auch die AfD sieht sich als Wahlsieger, da sie die meisten Stimmen hinzugewinnen konnte.  

    Vor der jubelnden Menge sagt Merz: "Wir haben diese Bundestagswahl gewonnen." Es sei jetzt "Rambo Zambo" im Konrad Adenauer Haus, weshalb man jetzt den "historischen Wahlabend" feiern werde. "Und morgen wird wieder gearbeitet", so Merz.

  • 18:38 Uhr

    Einzug in Bundestag auf der Kippe: BSW gibt sich optimistisch 

    Das Bündnis Sahra Wagenknecht zeigt sich zuversichtlich, den Einzug in den Bundestag zu schaffen. "Wir haben wirklich jeden Grund, hoffnungsvoll zu sein", sagte die Parteichefin Amira Mohamed Ali.

    "Wir schaffen das, wir kommen da rein."

    Generalsekretär Christian Leye meinte: "Alle wussten, dieser Weg wird hart und steinig." Er glaube fest, dass das BSW den Einzug in den Bundestag schaffe. Aber selbst wenn dies nicht gelingen sollte: "Es war richtig, diesen Weg zu gehen."

    Laut Hochrechnung von Infratest dimap steht das BSW bei 4,7 Prozent und würde damit den Einzug ins Parlament verpassen. Die Forschungsgruppe Wahlen sieht die Partei dagegen bei 5,0 Prozent und somit im Bundestag.

  • 18:30 Uhr

    Kubicki schließt Jamaika-Koalition aus

    Die Liberalen haben vor allem an Union und AfD Stimmen verloren. Auch an Grüne und BSW musste die FDP in kleinerem Umfang Stimmen abgeben. Die SPD hingegen konnte kaum von der Schwäche der Liberalen profitieren, die laut erster Hochrechnung an der 5-Prozent-Hürde kratzen. 

    Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki schließt eine Jamaika-Koalition auf Bundesebene aus, wie er in der ARD sagte. Ein Bündnis zwischen Union, Grünen und Liberalen komme nicht in Frage. 

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