Nach Musk-Kritik an Scholz: Lauterbach empört sich über "Einmischung"
Nach der scharfen Kritik des X-Chefs Elon Musk an dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz wegen des Anschlags von Magdeburg empört sich der politische Mainstream über die angebliche Einmischung des Milliardärs in die deutschen Wahlen und fordert eine schärfere Regulierung seines Netzwerks. SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach schrieb am Sonnabend in einem Tweet:
"Elon Musk sollte sich nicht in unsere Politik einmischen. Seine Plattform macht Profit mit Hass und Hetze und radikalisiert Menschen."
@elonmusk sollte sich nicht in unsere Politik einmischen. Seine Plattform macht Profit mit Hass und Hetze und radikalisiert Menschen. https://t.co/7Yj4XPdQlU
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) December 21, 2024
Der skandalumwitterte frühere EU-Kommissar Thierry Breton schrieb ebenfalls auf X:
"Wenige Wochen vor den nächsten Wahlen in Deutschland und zum Zeitpunkt des abscheulichen Anschlags in Magdeburg, unterstützt Elon Musk
– der weltweit größte Influencer auf X und ein potenzielles Mitglied der zukünftigen US-Regierung – offen die rechtsextreme Partei AfD.
Ist das nicht die eigentliche Definition von ausländischer Einmischung?
Wir müssen die "Doppelmoral" beenden und die DSA [Digital Services Act] in Europa anwenden."
A few weeks ahead of the next elections in Germany, and at the time of the heinous attack in Magdeburg, @elonmusk — the world's top influencer on X and a potential member of the future U.S. administration — openly supports the far-right AfD party.Isn't this the very definition… https://t.co/g0LYIhw9j2
— Thierry Breton (@ThierryBreton) December 21, 2024
Kritisch zur Rolle von Musk und seinem Netzwerk äußerten sich auch die Regierungssprecherin und frühere Spiegel-Journalistin Christiane Hoffmann und der frühere EU-Abgeordnete und Bertelsmann-Lobbyist Elmar Brok. Dieser sprach gegenüber dem Springerblatt Bild von Weltbeherrschungs-Fantasien der amerikanischen Tech-Könige".
Musk hatte nach dem Anschlag in Magdeburg am Freitagabend den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz als "unfähigen Idioten" bezeichnet und seinen sofortigen Rücktritt gefordert. Den Mainstreammedien warf Musk vor, in ihrer Berichterstattung über das Verbrechen Lügen zu verbreiten.
Scholz should resign immediately. Incompetent fool.
— Elon Musk (@elonmusk) December 20, 2024
Bereits vor dem Anschlag hatte Musk am Freitag seine Unterstützung für die AfD bekundet, die als einzige Partei Deutschland retten könne. Vorwürfe der Wahleinmischung wurden von Kritikern in den sozialen Netzwerken mit dem Hinweis kommentiert, dass sich deutsche Politiker ihrerseits gerne in ausländische Wahlen einmischten, ohne dass dies hierzulande für Empörung sorge.
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