Migration, Inflation, Armut – das fürchten die Deutschen
Das französische Meinungsforschungsinstitut Ipsos veröffentlicht monatlich eine Umfrage in 29 Ländern rund um die Welt, in der nach den größten Sorgen gefragt wird.
Den Deutschen bereitet in diesem Monat vor allem die Einwanderung große Sorgen – 44 Prozent benannten sie als das wichtigste Problem (in der Umfrage werden die drei größten Sorgen abgefragt). In keinem der 29 befragten Länder war dieser Wert so hoch. Aus diesem Grund findet man das Thema auch nicht in der Vergleichsübersicht aller befragten Länder: Weltweit stehen auf dem ersten Platz der Sorgen Kriminalität und Gewalt (32 Prozent), gefolgt von der Inflation (32 Prozent), Armut und sozialer Ungleichheit (30 Prozent), Arbeitslosigkeit (26 Prozent) sowie finanzieller und politischer Korruption (ebenfalls 26 Prozent).
Bei Inflation und sozialer Ungleichheit liegen die Deutschen genau ein Prozent über dem globalen Schnitt; dann folgen Kriminalität und Gewalt mit 29 Prozent und der Klimawandel mit 21 Prozent. Der wiederum liegt mit 17 Prozent auf der globalen Skala nur auf Platz neun, nach den Steuern (der Spitzenwert liegt hier bei Singapur mit 31 und den Niederlanden mit 28 Prozent).
Die Arbeitslosigkeit ist für die Deutschen mit zehn Prozent (noch?) weit unten auf der Liste; von allen 29 befragten Ländern lag dieser Wert nur noch in den Niederlanden niedriger (fünf Prozent). Ähnlich verhält es sich übrigens mit der weltweit fünftgrößten Sorge, finanzieller und politischer Korruption; auch hier liegen Deutschland (neun Prozent) und die Niederlande (sieben Prozent) ganz am unteren Ende der Skala.
Bei der Beurteilung der Wirtschaftslage liegen die Deutschen nahe am Mittelwert: 69 Prozent der Deutschen halten sie für schlecht, 31 Prozent für gut. Der globale Mittelwert liegt bei 63 zu 37 Prozent, wobei es in einem insgesamt eher pessimistischen Spektrum Ausreißer gibt – in Malaysia beispielsweise halten 70 Prozent die Lage für gut, was im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um ganze 24 Prozentpunkte ist.
Auffällig ist hier aber die deutsche Entwicklung über lange Zeit hinweg. 2013 hatten noch 70 Prozent der Deutschen die Wirtschaftslage für gut gehalten; das hielt sich mit leichten Schwankungen bis 2019, dann gab es ein Tal bei Corona, eine leichte Erholung, aber seitdem fällt der Wert immer weiter.
Erstaunlich niedrig ist auch der Prozentsatz der Befragten, die meinen, Deutschland sei auf dem richtigen Weg (23 Prozent); 77 Prozent sind der Meinung, das Land entwickle sich in die falsche Richtung. Auch global ist die Sicht mit 62 Prozent für falsch und 38 Prozent für richtig nicht gerade überbordend optimistisch, in Deutschland aber ist das in den über zehn Jahren der Befragungsreihe der schlechteste Wert. Nur in fünf der befragten Länder wurde die Entwicklung des Landes noch pessimistischer gesehen.
Das Meinungsforschungsunternehmen Ipsos, das 1975 in Paris gegründet wurde, arbeitet in insgesamt 90 Ländern mit 20.000 Mitarbeitern. Die Langzeitreihe "What Worries the World" wurde zuerst 2014 durchgeführt. Insgesamt wurden 23.320 Personen befragt; etwa 1.000 davon in Deutschland.
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