Deutschland

Abschluss der "Mauerfall"-Feier: Pussy Riot mit antirussischer Propaganda am Stasi-Unterlagen-Archiv

Im Rahmen des Programms "Revolution! – Und dann?" zum 35. Jahrestag des "Mauerfalls" bietet der Campus für Demokratie ein besonderes "Schmankerl": eine multimediale Punkrock-Show "Pussy Riot" zur Geschichte der Band, ihrem Protest und ihrer Inhaftierung in Russland.
Abschluss der "Mauerfall"-Feier: Pussy Riot mit antirussischer Propaganda am Stasi-Unterlagen-ArchivQuelle: www.globallookpress.com

Von Wladislaw Sankin

Berlin, hast du das verdient? Na sicher. Nach so viel Kitsch anlässlich des 35. Jahrestages des Mauerfalls scheint genau dieser Auftritt nun logisch zu sein. Gekrönt wird das Erziehungsprogramm zur Einübung von Demokratieempfinden mit einem Muschiaufstand ... Pardon, Pussy Riot, so klingt es doch besser. "Riot Days" – eine multimediale Punk-Rock-Show zur Geschichte der Band, Protest und Inhaftierung in Russland", bewirbt die Stadt Berlin den Auftritt, der am 10. November um 20 Uhr vor der Berlin City Hall stattfinden soll.

Berlin City Hall ist der andere Name für das Stasi-Unterlagen-Archiv in Berlin-Lichtenberg. Na klar, wohin ohne Stasi? Dem DDR-Ministerium für Staatssicherheit sind am Sonntag ganze zehn Stunden Programm gewidmet, von Akteneinsicht und Kinder-Mitmachaktionen über die Führungen "Die Stasi und die Frauen" und "Das Ende der Stasi" bis auf Theaterstück "Monika Haeger – Inside Stasi".

Aber seit 35 Jahren ist das unrühmliche Stasi-Kapitel abgeschlossen, und es ist nichts los im BDAZ (Besten Deutschland aller Zeiten). Es ist also längst an der Zeit, auch andere Länder und Völker mit unseren Revolutionserfahrungen zu beglücken. Zum Abend hin öffnet sich das Programm anderen Kontinenten. Zum Aufwärmen für das Juwel des Programms, die russischen Punk-Pussys, findet statt: "Talk zum Einsatz für Demokratie und Menschenrechte" mit Leopoldo López (einem venezolanischen Oppositionspolitiker und Mitbegründer des World Liberty Congress).

Und dann ... Es ist unbekannt, ob die Berliner und Gäste der Stadt auch genau jenes "Punk-Gebet" zu hören bekommen, das der Band vor nun bald 13 Jahren weltweite Berühmtheit einbrachte. Damals, am 12. Februar 2012, mitten in einer versuchten Farbrevolution gegen die russische Staatsführung, hat der provokante Auftritt mit diesem "Song" im zentralen Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen Kirche, der Christus-Erlöser-Kathedrale, den beabsichtigten Zweck voll erfüllt. Der Gerichtsprozess gegen drei Bandmitglieder wegen "Blasphemie" wurde zu einer antirussischen Dauer-Soap, die auch nach deren Freilassung nach ca. 20 Monaten Haft bis heute anhält.

Seit dem wohl durchkalkulierten Skandal in der Erlöser-Kathedrale gehören die Gründerinnen der "Band" zu den führenden Köpfen eines russischstämmigen Propagandatrupps, der sich auf einer endlosen Tour durch die USA und Westeuropa für einen Regime-Change und die anschließende Unterwerfung Russlands unter den Westen einsetzt. Gönner, die bereit sind, für diesen Zweck viel Geld auszugeben, stehen in Berlin Schlange. Denn gefördert und produziert wird das "vielseitige Programm" des Aktionstages mit dem "Highlight-Konzert von Pussy Riot" (zitiert nach www.mauerfall35.berlin) von der Robert-Havemann-Gesellschaft in Kooperation mit dem Kulturprojekt Berlin, der Axel Springer Freedom Foundation, dem Stasi-Unterlagen-Archiv, dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem buero doering.

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