Deutschland

Hauptstadt-Kälte: Rund 300.000 Berliner hatten im Vorjahr zu wenig Geld für die Heizkosten

Ein Linken-Politiker wollte vom Senat wissen, wie viele Hauptstädter ihre Wohnung aus Geldmangel nicht angemessen heizen können. Die Antwort zeigt, dass sich immer mehr Menschen eine warme Wohnung nicht mehr leisten können: Der Anteil stieg von 3,2 Prozent (2022) auf aktuell 8,2 Prozent.
Hauptstadt-Kälte: Rund 300.000 Berliner hatten im Vorjahr zu wenig Geld für die HeizkostenQuelle: Gettyimages.ru © da-kuk

Immer mehr Berliner und Berlinerinnen können sich anscheinend keine warme Wohnung mehr leisten. Niklas Schenker, Linken-Politiker im Berliner Abgeordnetenhaus, erhielt über die Senatskanzlei ein Antwortschreiben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen. So wollte er zum Zeitpunkt der nahenden Heizsaison in der Hauptstadt laut einem Artikel der Berliner Zeitung erfahren, wie viele Haushalte der Millionenmetropole aufgrund finanzieller Engpässe Probleme mit ihren Heizkosten haben. Die Zahlen zeigen, dass der Prozentsatz betroffener Bürger seit 2021 immens anstieg.

Schenker bezog sich bei seiner schriftlichen Anfrage auf die Daten des Statistischen Bundesamtes, nach denen im Jahr 2022 "bundesweit 5,5 Millionen Haushalte ihre Wohnungen aus Geldmangel nicht angemessen heizen konnten". Die Fragen lauteten unter anderem, wie viele Haushalte dies in Berlin betraf und wie sich die Zahl Betroffener gegenüber 2021 entwickelt hat.

Die zuständige Senatsbehörde erklärt laut Antwortschreiben:

"Gemäß Auskunft des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS) vom 13.09.2024 konnten im Jahr 2022 133.000 Personen in Haushalten aus finanziellen Gründen ihre Unterkunft nicht angemessen heizen. Dies entspricht 2022 einem Anteil von 3,6 Prozent der Bevölkerung in Haushalten, beziehungsweise bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße gemäß Mikrozensus 2022 von 1,8 Personen je Haushalt etwa 74.000 Haushalte. Für das Jahr 2023 stieg der Anteil stark an (310.000 Personen bzw. 8,2 Prozent der Bevölkerung in Haushalten)."

Der Anteil betroffener Haushalte stieg damit auf rund 163.000. Für das Jahr 2021 wären aufgrund "einer zu kleinen Stichprobe für Berlin" keine Daten als Vergleichsgröße verfügbar. Die Ergebnisse für das laufende Jahr sind nach Auskunft des AfS voraussichtlich "im April 2025 (Erstergebnisse) bzw. Juli 2025 (Endergebnisse) verfügbar".

Die Stichprobengröße für Berlin sei laut Beantwortung "gering und die Ergebnisse daher nur eingeschränkt belastbar". Dies könnte daher theoretisch bedeuten, dass die Zahl frierender Hauptstädter auch noch größer ausfallen könnte.

Bezugnehmend auf verfügbare Daten wären zudem "mit Stand vom 30. August 2024 seit dem 9. Januar 2023 an den Härtefallfonds 'Energieschulden' insgesamt 1.600 Anträge gestellt worden", so die Darlegungen seitens der Senatsbehörde. In diesem Zeitraum wurden "612 Anträge bewilligt, 984 wurden abgelehnt". 

Der Artikel der Berliner Zeitung erklärt, dass der Deutsche Mieterbund demnach Temperaturen in Wohnräumen "von 20 bis 22 Grad empfiehlt". In der Küche sollten es "maximal 20 sein, im Schlafzimmer 18 und im Badezimmer maximal 23 Grad".

Mehr zum Thema - 2023: Das Jahr, in dem Wohnen und Essen in Deutschland zum Luxus wurden

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.