Deutschland

Kein Aufschwung in Sicht: Einkaufsmanagerindex weiter gefallen – Habeck warnt vor AfD

Auf eine lang anhaltende wirtschaftliche Krise deutet der aktuelle Einkaufsmanagerindex hin. Er ist im September deutlich stärker als erwartet gefallen. Trotz der alarmierenden Zahlen harter Indikatoren warnt Wirtschaftsminister Robert Habeck davor, die deutsche Wirtschaft "schlechtzureden".
Kein Aufschwung in Sicht: Einkaufsmanagerindex weiter gefallen – Habeck warnt vor AfDQuelle: www.globallookpress.com © Sina Schuldt

Die deutsche Wirtschaft kommt nicht aus der Krise. Der Einkaufsmanagerindex, ein wichtiger Frühindikator, ist weiter gefallen. Er steht nun bei 47,2 Zählern und damit deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Index ist im September deutlich stärker zurückgegangen, als von Experten erwartet wurde. Diese hatten mit einem moderaten Rückgang von 48,4 Punkten im August auf 48,2 gerechnet. 

Der starke Rückgang löst Besorgnis aus, denn er deutet darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft in der Rezession verharrt. Zudem deutet sich an, dass die Rezession sich auszuweiten beginnt und vom verarbeitenden Gewerbe auf den Dienstleistungssektor übergreift. Das Barometer für den Dienstleistungssektor deutet mit 50,6 Zählern zwar noch auf leichtes Wachstum hin. Allerdings fällt auch dieser Indikator. Im August notierte er noch bei 51,2 Punkten.

Alarmierend ist der für die Industrie ermittelte Wert. Er fiel auf 40,3 Zähler nach 42,4 Zählern im August. Damit erhalten diejenigen ein neues schlagkräftiges Argument, die Deutschland im Prozess der Deindustrialisierung sehen. Wirtschaftsminister Habeck sieht zwar wirtschaftliche Probleme, sieht das Problem aber weniger in den konkreten Zahlen, sondern bei der Opposition. Der wirft er vor, den Standort Deutschland schlechtzureden. Deindustrialisierung, das heißt die Schließung einer großen Zahl von Industriestandorten, erwartet er dagegen für den Fall, dass die AfD weiter an politischer Macht gewinnt. 

Die Deutsche Bundesbank erwartet für das dritte Quartal entweder eine Stagnation oder erneut einen leichten Rückgang. Es wäre der zweite Rückgang in Folge. Damit wäre die Bedingung für eine technische Rezession erfüllt. 

Deutschland bleibt insgesamt zwar EU-Schlusslicht, allerdings trübt sich auch im Euroraum die Stimmung ein. Der Indikator für die Eurozone fiel deutlich um 2,1 Punkte auf 48,9. 

Der Einkaufsmanagerindex wird vom Finanzdienstleister S&P Global erhoben. Er gilt als wichtiger Frühindikator für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.

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