Deutschland

Nach Protesten: Bayerns Verfassungsschutz muss Äußerung zu "Berliner Zeitung" korrigieren

Bayerns diesjähriger Verfassungsschutzbericht rückte die "Berliner Zeitung" und andere Presseerzeugnisse in die Nähe "russischer Propaganda". Nach Protesten rudert das Landesamt nun zurück. Man unterstelle den Redaktionen keine bewusste Nähe zu Russland und bewerte die Inhalte nicht, hieß es in einem Antwortschreiben.
Nach Protesten: Bayerns Verfassungsschutz muss Äußerung zu "Berliner Zeitung" korrigierenQuelle: Gettyimages.ru © Christophe Gateau/dpa

Nach einer Beschwerde der Berliner Zeitung ändert das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz seine Einstufung des Presseerzeugnisses. In der früheren Version, die auch bei Dritten auf Proteste und Unverständnis gestoßen war, hatte die Behörde behauptet, die Berliner Zeitung sowie Freitag, Weltwoche und andere Medien würden von "russischen Akteuren gezielt verbreitet", weil sie "anscheinend grundsätzlich ins russische Narrativ passen".

Dagegen protestierte die Chefredaktion der Berliner Zeitung nach Bekanntwerden. Auch andere Medien wie die Neue Zürcher Zeitung und Politiker kritisierten die Bayern. Der Freitag legte seinerseits Beschwerde ein.

Am Mittwoch hatte die Behörde in München angekündigt, die Formulierungen in ihrem der Bericht "anzupassen". Darüber berichtete die Berliner Zeitung selbst und zitierte die Antwort des Bayerischen Verfassungsschutzes im Wortlaut:

"Da es in der öffentlichen Rezeption der Publikation 'Interne Details zu russischer Desinformationskampagne Doppelgänger' teilweise zu inhaltlichen Missverständnissen kam, hat das Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz (BayLfV) strukturelle Anpassungen des Berichts vorgenommen."

Das BayLfV, heißt es in der Antwort weiter, insinuiere "explizit nicht, dass die Verantwortlichen der hier aufgelisteten Webseiten russische Propaganda verbreiten oder in Kenntnis darüber sind bzw. es gutheißen, dass ihre Inhalte im Rahmen der 'Doppelgänger'-Kampagne weiterverbreitet werden". Das Amt nehme auch keinerlei Wertung der Inhalte der Webseiten vor, so die Selbstwahrnehmung der bayerischen Verfassungsschützer.

Mehr zum Thema"Russenpropaganda": Berliner Zeitung reagiert auf Vorwürfe des Bayerischen Verfassungsschutzes

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.