Freiheit und Kunst: Dritte IAFF-Kunstausstellung in der Berliner Musikbrauerei
In Berlin findet diese Woche zum dritten Mal die Veranstaltung der Internationalen Agentur für Freiheit (IAFF) statt. In der Musikbrauerei im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg bietet IAFF den Gästen Kunst in all ihren Formen: bildende Kunst, Live-Musik, Literaturlesungen und Stand-up-Comedy. Das Thema des diesjährigen Festes ist die Liebe zu Freiheit – "Freedom, Liberté, Özgürlük, Свобода", steht auf dem Flyer. Dieses Leitmotiv wird auch beim Eintritt zur Veranstaltung deutlich – der ist nämlich "frei".
Was geboten wird, ist durchaus politische Kunst, denn der eingetragene Kunst- und Kulturverein hinter der Ausstellung wurde von verschiedenen Künstlern erst im Jahr 2022 ins Leben gerufen. Gegründet wurde der Verein aus Anlass der seit der Corona-Pandemie immer schwieriger gewordenen öffentlichen Debatte um Meinungsfreiheit, die nicht zuletzt auch die Kunst betrifft. Nicht einmal musste der Verein seine Veranstaltungen wegen Anfeindungen absagen – RT DE berichtete.
In gewisser Weise ist die dreitägige Veranstaltung ein Dissidenten-Fest, eröffnet wird es von der kritischen Regisseurin und Schauspielerin Gabriele Gysi. Nach einigen Musik-Beiträgen wird der Professor für Medienwissenschaft, Michael Meyen, sein neues Buch "Der dressierte Nachwuchs: Was ist mit der Jugend los?" vorstellen. In den letzten Jahren ist Meyen in der kritischen Öffentlichkeit als Propaganda-Forscher in Erscheinung getreten – RT DE berichtete.
In den großzügigen Räumen der ehemaligen Industrieanlage werden insgesamt 17 bildende Künstler ihre Werke vorstellen – Ölgemälde, Zeichnungen, Kollagen, Memes und klassische Fotos. Sie sind teilweise sehr politisch, was die bissig-böse Satire von Oliver Sperl, Jill Sandjaja und Rudolph Bauer am besten verdeutlicht. Doch diese drei Künstler, die ihre Meinung zum politischen Zeitgeschehen in Memes und aufwendigen Kollagen zum Ausdruck bringen, gehören zur Stammbelegschaft der IAFF. In diesem Jahr dürfen sie sich auf acht neue Kollegen freuen, die zur Ausstellung der Agentur in der Musikbrauerei dazustoßen.
Gabriele Gysi: Kunst verschwindet
In ihrer Begrüßungsrede beklagt Gabriele Gysi das langsame Verschwinden der Kunst aus unserem Leben. Diese sei von "medialen Darstellern", wie Politiker, Blogger und Journalisten, verdrängt worden. Die Regisseurin stellt fest:
"Darstellung seiner selbst für jeden Einzelnen im Kampf um Aufmerksamkeit bietet der Macht riesige Manipulationsmöglichkeiten. Öffentlichkeit wird dann in Klicks gemessen, verdrängt die Kunst in abgeschiedene Räume".
"Die Kunst kann Fragen stellen, die die Politik nicht einmal denken kann", so Gysi. Umso wertvoller sei der Kampf mit und um die Kunst, der, den Anfeindungen vonseiten der Systemmedien zum Trotz, von den teilnehmenden Enthusiasten geführt wird. Sie unterstrich die Wichtigkeit von Akteuren wie IAFF. Denn ohne Vermittlung könne die Kunst nicht funktionieren. "Sie braucht Orte, muss durch Kritik bewertet und vermittelt werden".
"Ohne den vermittelnden Diskurs werden selbst bestätigende Gruppen isoliert und eingeschlossen. Die Abhängigkeit staatlicher Förderung oder von privatem Mäzenatentum sowie inhaltliche Lenkung durch sozialen Druck machten das Leben eines kritisch denkenden Künstlers schwer. Je enger die Spielräume des Diskurses gesetzt werden können, je mehr Ausdrucksmittel verschwinden, desto einfältiger wird unsere Wahrnehmung".
"Unser Wunsch ist es, kontinuierlich Künstlern, Musikern und Literaten eine Plattform zu bieten, sie in ihrem Kunstschaffen zu unterstützen und für Freiheitsliebende eine Begegnungsstätte zu etablieren, so wie wir hoffen, es mit dieser Veranstaltung zu tun", stellt sich die Künstlergruppe auf ihrem Flyer vor. Am dritten Tag der Veranstaltung findet eine Kunstauktion statt: Am Freitagabend, dem 13. September, ab 22 Uhr können die Kunstwerke käuflich erworben werden.
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