Deutschland

Zustimmungswerte für Scholz so schlecht wie noch nie – Kanzler lehnt Vertrauensfrage ab

Die Zustimmungswerte für den Bundeskanzler haben einen historischen Tiefstand erreicht. Olaf Scholz lehnt es aber ab, die Vertrauensfrage zu stellen. Dies sei nur ein "kleines Oppositionsideechen", so er Kanzler im "ZDF-Sommerinterview". Dort sagte er auch, dass die Unterstützung der Ukraine weiterhin Priorität für seine Regierung habe.
Zustimmungswerte für Scholz so schlecht wie noch nie – Kanzler lehnt Vertrauensfrage abQuelle: www.globallookpress.com © Michael Bahlo/dpa

Über Dreiviertel der Deutschen hält Bundeskanzler Olaf Scholz für führungsschwach. Das ist das Ergebnis des aktuellen ZDF-Politbarometers, das die Forschungsgruppe Wahlen anlässlich des Sommerinterviews des Senders mit Olaf Scholz erhoben hat.

Demnach sagen 77 Prozent der Befragten, der Kanzler setze sich nicht durch. Lediglich 17 Prozent bescheinigen dem Sozialdemokraten Führungsstärke. Sechs Prozent gaben an, zu dieser Frage keine Meinung zu haben.

Mit der Arbeit des Kanzlers sind insgesamt fast zwei Drittel unzufrieden. Insgesamt 65 Prozent befinden, dass Scholz seine Arbeit schlecht macht. Lediglich 32 Prozent der Befragten bewerten seine Arbeit positiv.

Die schlechten persönlichen Werte des Bundeskanzlers färben auch auf die Bewertung der Arbeit der Bundesregierung insgesamt ab –71 Prozent der Deutschen bewerten diese als schlecht.

Das ZDF zitiert in diesem Zusammenhang Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen, laut dem die Zahlen ein erneuter Negativrekord sind. So schlechte Zahlen habe sein demoskopisches Institut noch nie erhoben. Wörtlich sagte der Wahlforscher:

"Seit Monaten messen wir eine Unzufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung, wie wir sie bisher noch nicht kannten."

Dass Scholz im kommenden Jahr nicht erneut als Kanzlerkandidat antreten sollte, finden 74 Prozent der Befragten. Mit 49 Prozent ist sogar fast die Hälfte der SPD-Anhänger der Meinung, Scholz sei nicht der geeignete Kandidat.

Der Kanzler denkt aber nicht daran, das Handtuch zu werfen. Er will weiter im Amt bleiben, wie er im ZDF-Sommerinterview erklärte. Trotz der historisch schlechten Zustimmungswerte und dem desaströsen Abschneiden der SPD in Thüringen und Sachsen lehnt er es ab, die Vertrauensfrage zu stellen:

"Das ist doch ein kleines Oppositionsideechen, dass man mal immer so alle drei Wochen dieses Wort sagt. Die Regierung hat eine Mehrheit", so der Kanzler in dem Interview. 

Die jüngsten Wahlergebnisse hätten "auch etwas damit zu tun, dass einige Bürgerinnen und Bürger nicht einverstanden sind damit, dass wir die Ukraine unterstützen". Doch an seinem Kurs werde sich nichts ändern. Er werde alles dafür tun, "dass die Ukraine unterstützt wird", so Scholz.

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