"Messerinzidenz" – Neue Website listet über Live-Tracker reale Ereignisse auf
Annähernd täglich kommt es zu Medienmeldungen über Vorfälle mit der Tatwaffe Messer oder auch anderen Stichwaffen mit Verletzten und Toten. Beginnend bei verbalen Auseinandersetzungen, über Überfälle bis hin zu terroristischen Ereignissen, ist inzwischen die Palette möglicher Hintergründe vielfältig. Eine Privatperson rief nun eine Webseite ins Leben, die "Messerinzidenz" betitelt wurde. Laut dem Betreiber basieren die präsentierten Zahlen auf einer "umfassenden Sammlung und Aggregation von Polizeipressemitteilungen aus ganz Deutschland, die sich auf Vorfälle beziehen, bei denen Messer oder andere Stichwaffen involviert" waren.
Der Initiator der Seite Andreas Ziegler erklärt auf der Website zu seinen Beweggründen:
"Ziel ist es, in Echtzeit ein transparentes Bild über das Ausmaß und die Verteilung dieser Verbrechen im gesamten Bundesgebiet zu bieten. Durch die Visualisierung der Daten auf einer interaktiven Karte können Bürger, Forscher und politische Entscheidungsträger ein besseres Verständnis für das Auftreten und die Häufung von Messerverbrechen in verschiedenen Regionen gewinnen."
Dieser nüchternen Rechercheform widmete mittlerweile auch die Berliner Zeitung ein Artikel:
Messerrechner: Hier sehen Sie live, wie viele #Messerangriffe es in Ihrer Region gibt. #Messerinzidenz#Kriminalitaet#Solingenhttps://t.co/QDTk4Nb021
— Berliner Zeitung (@berlinerzeitung) September 6, 2024
Weiter heißt es auf der Website:
"In den Nachrichten wird fast täglich über Messerangriffe berichtet, doch diese Berichte zeigen oft nur die extremsten Fälle. Die wahre Dimension der Messergewalt bleibt oft im Verborgenen, da viele Vorfälle in regionalen Pressemitteilungen untergehen."
Kritiker in den sozialen Medien monieren eine "stimmungsmachende" Absicht des Initiators, der nur darauf abziele, auch "unspektakuläre" Ereignisse ohne "dramatischem Verlauf" bezüglich Verletzten oder sogar Toten bewusst aufzulisten, die bei einem oberflächlichen Blick ohne Gegenrecherche zu den jeweils verlinkten Meldungen dabei nur "rechte Ressentiments" bedienten.
Ziegler erklärt auf seiner Seite zu den Listungen, dass "mittels künstlicher Intelligenz folgende Presseportale nach Schlagworten durchsucht werden, die mit Stichwaffen in Verbindung stehen":
- polizei.bayern.de
- berlin.de
- polizei.brandenburg.de
- presseportal.de
- suche.sachsen-anhalt.de
Die verwendeten Suchbegriffe lauten unter anderem "Cuttermesser", "Messerattacke", "Machete", Stichverletzung", Messerstiche" oder "Küchenmesser".
Abschließend betont Ziegler auf der Website:
"Die Messerinzidenz ist ein wertungsfreier Indikator. Die Einordnung, ob eine gewisse Anzahl von Vorfällen bedenklich oder hinnehmbar ist, muss von Journalisten und Politikern beurteilt werden. Ohne einen Vergleich mit Vorjahreszahlen ist die Aussagekraft zusätzlich eingeschränkt."
Erwähnte mögliche Fehlerquellen sind, dass der "Datenbestand ab Mitte Juli 2024" einbezogen wurde, das Projekt wurde ab diesem Zeitraum gestartet. Zudem muss "das Datum der Veröffentlichung einer Pressemitteilung nicht zwangsläufig das Tatdatum" darstellen.
Der Medienplattform Nius gab Ziegler zu Protokoll:
"Die Gewalt in Deutschland nimmt gefühlt immer weiter zu, vor allem Mitteilungen über Messerangriffe häufen sich. Ich habe mich gefragt, was ich als Person dagegen tun kann. Ich bin Software-Entwickler und Datenanalyst, also habe ich das gemacht, was ich gut kann und ein Tool gebaut, um all diese Vorfälle zu aggregieren."
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