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Solingen: "Islamischer Staat" reklamiert tödliches Messer-Attentat für sich

Wie mehrere Nachrichtenagenturen melden, hat sich die Terrorgruppe "Islamischer Staat" zur tödlichen Messer-Attacke von Solingen bekannt. Inwiefern die Behauptungen des "IS" den Tatsachen entsprechen, ist derweil noch unklar.
Solingen: "Islamischer Staat" reklamiert tödliches Messer-Attentat für sichQuelle: www.globallookpress.com © Christoph Reichwein/dpa

Wie die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP melden, hat der sogenannte "Islamische Staat" (IS) die Verantwortung für die tödliche Messerattacke am gestrigen Freitag in Solingen übernommen. Die "Medienagentur" des IS Amaq habe eine entsprechende Meldung per Telegram verbreitet, schreibt der Publizist und Professor für Sicherheitsstudien am Londoner King's College Peter R. Neumann auf X/Twitter:

"Der Angreifer auf die christliche Versammlung in der Stadt 'Zollingen' in Deutschland gestern war ein Soldat des Islamischen Staates und führte die Tat als Rache für die Muslime in Palästina und überall aus."

Ob der "Islamische Staat" tatsächlich hinter dem Mordanschlag von Solingen steht, geht aus der Meldung von Amaq nicht hervor; ein Beleg wird dafür nicht erbracht. Es erscheint ferner unklar, ob und welche Art von Verbindung zwischen dem IS und dem Attentäter oder den Attentätern besteht.

In der Zwischenzeit hieß es vonseiten der Polizei, man habe "mit starken Kräften" eine Flüchtlingsunterkunft im Zentrum von Solingen betreten: "Wir haben Hinweise erhalten, und aufgrund dessen führen wir gerade polizeiliche Maßnahmen durch", so ein Polizeisprecher. Darüber hinaus sei ein Spezialeinsatzkommando vor Ort. Der Bereich der Solinger Innenstadt werde von einer Polizei-Hundertschaft gesichert.

Dem Tagesspiegel erklärte der "Sicherheitsexperte" Neumann:

"Der IS versucht seit Monaten, aus Gaza Kapital zu schlagen, obwohl er selbst nicht an dem Anschlag vom 7. Oktober beteiligt war."

Laut Darstellung des Spiegel erhielt auch die Polizei in Düsseldorf nach eigenen Angaben ein Bekennerschreiben des "Islamischen Staates" zu dem Messer-Attentat von Solingen. Allerdings müsse noch geprüft werden, ob dieses Schreiben echt sei, erklärte ein Polizeisprecher.

Das Hamburger Magazin zitiert zudem Aaron Zelin, einen Experten für islamistische Propaganda, der auf X/Twitter erklärt hat, dies sei seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt 2016 mit 13 Toten das erste Mal, dass der IS einen Terroranschlag in Deutschland für sich reklamiert habe.

Im Laufe des Abends habe die Polizei, so der Spiegel, einen Mann aus der Flüchtlingsunterkunft in der Solinger Innenstadt abgeführt. Er soll als mutmaßlicher Zeuge zu einem als Täter Verdächtigten befragt werden.

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