Umfrage: Einsatz für Friedensverhandlungen für 43 Prozent der Wähler wahlentscheidend
Eine repräsentative Umfrage, die zwischen dem 2. und 5. August durchgeführt wurde, hat ermittelt, dass für 43 Prozent der Wahlberechtigten die Frage, ob sich eine Partei für Friedensverhandlungen einsetzt, wahlentscheidend ist.
Die Befragung wurde vom Meinungsforschungsinstitut Insa im Auftrag der Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer und der Vorsitzenden des BSW, Sahra Wagenknecht, durchgeführt.
Auf die Frage, ob es für sie wahlentscheidend ist, ob sich eine Partei im Ukraine-Krieg für Friedensverhandlungen einsetzt, antworteten 52 Prozent der Ostdeutschen und 42 Prozent der Westdeutschen mit "ja". Zwei Drittel der Befragten sind "grundsätzlich" für Friedensverhandlungen mit Russland.
Das BSW hat die Haltung zum Ukraine-Konflikt und zu Friedensverhandlungen zur Voraussetzung für mögliche Koalitionen gemacht. Dafür erntete das Bündnis Kritik. Gegen Wagenknecht wurde eine konzertierte Medienkampagne gestartet. Die Ergebnisse der Umfrage geben Wagenknecht jedoch recht: Die Frage nach Krieg und Frieden ist für die Mehrheit der Wähler maßgeblich. In Ostdeutschland plädieren 76 Prozent der Befragten für Friedensverhandlungen, in Westdeutschland 66 Prozent. Selbst unter den Parteigängern der Grünen wünschen sich 59 Prozent Friedensverhandlungen. Erstaunlich ist, dass der Anteil unter den Wählern der Partei Die Linke, die Friedensverhandlungen fordern, um einen Prozentpunkt niedriger ausfällt als bei der grünen Wählerschaft.
45 Prozent der Befragten befürchten eine Ausweitung des Krieges auf Deutschland. Dennoch sind 48 Prozent für die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern. Gleichzeitig finden 46 Prozent, die Bundesregierung unternehme diplomatisch zu wenig, um die Kriegsgefahr abzuwehren. Allerdings ergeben sich hier große Unterschiede nach Parteipräferenz. Während Wähler der SPD und der Grünen mit 50 beziehungsweise 51 Prozent meinen, die Bundesregierung unternehme ausreichend diplomatische Initiativen, sehen die Wähler des BSW und der AfD hier ein großes Defizit.
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