Deutschland

Bundeswehr etabliert neue Kommandos: Für Einberufung und Gesundheitsversorgung

Bei der Bundeswehr werden neue Kommandos eingerichtet. Dazu gehört auch ein Fachkommando Gesundheitsversorgung mit nicht näher spezifiziertem Aufgabenbereich. Außerdem werden zentrale und regionale Einberufungsstellen für Wehrerfassung und Einberufungen im Kriegsfall etabliert.
Bundeswehr etabliert neue Kommandos: Für Einberufung und GesundheitsversorgungQuelle: www.globallookpress.com © Jochen Eckel / www.imago-images.de

Angesichts einer vom Bundeskanzler Olaf Scholz erklärten "Zeitenwende" und der damit verbundenen "sicherheitspolitischen Herausforderungen" wird die Bundeswehr für die Kriegstüchtigkeit umorganisiert. Laut einem Bericht des Bundesverteidigungsministeriums von Anfang August ist die Reorganisation der Truppe bereits im vollen Gange. Begründet wird die Neuordnung der Bundeswehrkommandos mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine. Im Bericht des Verteidigungsministeriums heißt es dazu:  

"Seitdem Russland mit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine die europäische Friedensordnung infrage stellt, hat sich eine neue Bedrohungslage für Deutschland und seine Verbündeten ergeben."

Zur Reorganisation der Streitkräfte gehöre ab dem 1. Oktober dieses Jahres die Aufstellung eines Operativen Führungskommandos (OpFüKdoBw, Operatives Führungskommando der Bundeswehr) unter dem vorgesehenen Befehlshaber Generalleutnant Alexander Sollfrank. Neu eingerichtet würden dafür rund 1.400 Planstellen in Schwielowsee und Berlin. Das neue Kommando sei für die Erteilung von Aufträgen "zum Einsatz von Kräften an die Teilstreitkräfte" zuständig. Den Oberbefehl über das neue Multinationale Kommando Operative Führung bekäme Generalleutnant Kai Ronald Rohrschneider.

Die zügige Reorganisation der Bundeswehr zeuge von der Entschlossenheit, mit der die angekündigte Zeitenwende umgesetzt werde, erläuterte Verteidigungsminister Boris Pistorius. Zum 1. April 2025 sei das Operative Führungskommando vollständig einsatzfähig. Ebenfalls bis zum 1. April des kommenden Jahres wird das neue Unterstützungskommando (UstgKdoBw, Unterstützungskommando der Bundeswehr) mit 600 militärischen und zivilen Dienstposten vollständig einsatzbereit und auch dem Verteidigungsministerium direkt unterstellt sein.

Dieses Kommando unter dem Befehl von Generalmajor Gerald Funke werde in Bonn angesiedelt. Es bilde die Spitze "des Unterstützungsbereiches, in dem die Gesundheitsversorgung, die Logistik und die Fähigkeiten ABC Atomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr, das Feldjägerwesen und das Command Civil-Military Cooperation sowie weitere zentrale militärische Dienststellen verortet werden."

Fachkommando Gesundheitsversorgung

Innerhalb des Unterstützungskommandos werde der Zentrale Sanitätsdienst zukünftig auch von einem Befehlshaber auf Drei-Sterne-Ebene geleitet werden. Als Wehrmedizinischer Berater berate dieser in Zukunft auch die Leitung des Verteidigungsministeriums. Ein zusätzliches neues Fachkommando werde in Koblenz stationiert, das sogenannte "Fachkommando Gesundheitsversorgung Bundeswehr". Ohne die spezifischen Aufgaben des Gesundheitskommandos zu benennen, heißt es im Bericht dazu nur:

"Zudem wird ein Fachkommando Gesundheitsversorgung Bundeswehr (KdoGesVersBw) mit rund 500 Dienstposten in Koblenz aufgestellt und dem Unterstützungskommando unterstellt."

Weitere Restrukturierungsmaßnahmen beinhalteten unter anderem auch: eine in Köln eingerichtete Kontrollabteilung zur Überwachung des technischen Zustands der Bundeswehr-Luftfahrzeuge, die Continuing Airworthiness Management Organisation (CAMOBw, Continuing Airworthiness Management Organisation Bundeswehr).

Regionale Einberufungsstellen für den Kriegsfall

Außerdem werde bis zum nächsten Jahr eine Koordinierungsstelle zur Steuerung der personellen Aufwuchsfähigkeit der Bundeswehr in Betrieb genommen. Unterstützt werde sie von geplanten Regionalen Personalzentren, wo Wehrerfassungs- und Musterungsprozesse strukturell vorbereitet werden sollen. Für den Kriegsfall brauche man eine ausreichende Verwaltung für die Einberufung. Im Bericht des Verteidigungsministeriums hört sich das so an:

"So können Wehrerfassungs- und Musterungsprozesse strukturell vorbereitet werden, um einen möglichen Wehrdienst im Spannungs- und Verteidigungsfall verwaltungsseitig bewältigen zu können, sofern das politisch entschieden wird."

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