Deutschland

Essen: Journalisten müssen sich bei Antifa-Straßenkontrollen zur Person äußern

Der AfD-Parteitag führte Zehntausende sich als Demokraten und Antifaschisten bezeichnende Bürger nach Essen in Nordrhein-Westfalen. Mehrere Journalisten und Bloggern berichten in X-Postings von Anfeindungen. Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks würden am liebsten mitmarschieren.
Essen: Journalisten müssen sich bei Antifa-Straßenkontrollen zur Person äußernQuelle: Legion-media.ru © Sven Simon

Die AfD hat ihre Delegierten vom 28. bis 30. Juni zum Bundesparteitag in der Essener Grugahalle eingeladen. Mit dem Anreisetag der Sympathisanten und Politiker der Partei wie auch vor Ort berichtenden Journalisten wird in den sozialen Medien darüber zu Protokoll gegeben, wie meist linksradikale, sich als Antifaschisten wahrnehmende Gegendemonstranten, willkürliche Personenabfragen auf der Straße durchführen.

Der Journalist Philippe Debionne, unter anderem für die Schwäbische Zeitung und den Nordkurier tätig, erläutert in einem sehr ausführlichen X-Posting seine bizarren Erfahrungen und stellt einleitend fest:

"Bemerkenswert, mit welcher Selbstgerechtigkeit die Demonstranten hier meinen, dass sie als Straßenmiliz Ausweise kontrollieren dürfen."

Debionne erklärt sichtlich aufgebracht, wie anmaßend er die Tatsache empfindet, dass die "Straßenmiliz" meint, auch "mithilfe unverhohlener Drohungen darüber entscheiden zu dürfen, welcher Journalist arbeiten darf und welcher nicht, das ist schon arg daneben". Weiter heißt es zu der erlebten Situation wörtlich:

"Auf dem weiteren Weg zur Halle wurde ich viele Male angesprochen/ aufgehalten. Mir wurde erklärt, ich sei ein getarnter AfD-Abgeordneter, da ich ein blaues Hemd anhabe. Mir wurde gesagt, ich sei kein Journalist, weil ich keine Kamera dabeihabe und außerdem sei ich vermutlich eh 'ein Lügner'. […] An der letzten Straßenblockade wollte man dann sogar meine Tattoos kontrollieren (!) und mir wurde schließlich von einer Wortführerin noch erklärt, dass man schließlich auch nicht wissen könne, ob 'Du für uns oder gegen uns schreibst', also könne ich leider nicht durchgelassen werden."

Mariam Lau, Journalistin und Publizistin, informierte ebenfalls im Rahmen eines X-Postings über ihre Erfahrungen:

Ein berichtender Blogger namens Weichreite TV wurden während seines Livestreams "erkannt" und umgehend von der Antifa attackiert. So bekam er den Wunsch eines Antifaschisten zu hören:

"Ich sag mal, wenn Du auf dem Glatteis mit dem Auto mal einen Baum erwischen würdest, das wäre schon okay."

Ein weiterer Vorfall, der unmittelbar am 29. Juni erlebt wurde:

Demgegenüber präsentierten sich Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verständnisvoll, bis hin zur inhaltlichen Unterstützung der Gegenproteste. Als drei AfD-Abgeordnete Zuflucht in einer Bäckerei suchen mussten, da eine Gruppe von Linksextremisten diese als zu attackierende Politiker ausmachte, erklärte ein WDR-Mitarbeiter wörtlich: "Und dann saßen die halt in der Bäckerei fest. Und man kann sagen, sie hatten ja immerhin Kaffee und Brötchen ..."

Ein weiterer, inzwischen ehemaliger WDR-Mitarbeiter präsentierte sich erneut als überzeugter AfD-Gegner:

Aufmerksame X-User berichten über manipulierende Korrekturen nach einer Live-Übertragung des ARD-Senders Phoenix:

Schon am gestrigen Freitagabend befand der Journalist der Springer-Zeitung Welt Gerrit Seebald – "Themen: Antisemitismus, Rechts- und Linksextremismus, Ideologiekritik" – dass die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch in Essen von Antifa-Sympathisanten "empfangen" wurde:

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