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Deutschland: Viele sind "Nesthocker" noch mit 25

Ein wirklich unabhängiges Leben beginnen junge Deutsche erst deutlich über zwanzig. Aber es gibt Länder in Europa, in denen noch deutlich länger das Quartier bei den Eltern aufgeschlagen bleibt. Mancherorts erst mit dreißig.
Deutschland: Viele sind "Nesthocker" noch mit 25Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Foto: Frank Sorge

Mehr als ein Viertel der jungen Deutschen ist auch mit 25 Jahren noch ein "Nesthocker", meldete das Statistische Bundesamt. Frauen ziehen dabei deutlich früher (im Schnitt mit 23,1 Jahren) aus als Männer (mit 24,7). Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich im Mittelfeld; gerade in Süd- und Osteuropa liegt das Alter, in dem das elterliche Heim verlassen wird, noch deutlich höher. An der Spitze liegt Kroatien mit einem Durchschnittsalter von 31,8 Jahren.

Auch wenn sich das Alter beim Auszug seit der letzten Ermittlung im Jahr 2020 nicht weiter erhöht hat, liegt es höher, als das zum Teil in früheren Jahrzehnten der Fall war. Das niedrigste Auszugsalter fand sich Anfang der 1970er, als Frauen im Durchschnitt mit 20 Jahren die elterliche Wohnung verließen, die Männer zwei Jahre später.

Vor einigen Jahrzehnten waren bei den Frauen vielfach der Auszug bei den Eltern und die Hochzeit miteinander verknüpft. Mit zunehmender Berufstätigkeit und steigender Bildung haben sich diese Ereignisse entkoppelt. Heutzutage liegen bei beiden Geschlechtern zumindest in Deutschland mehrere Jahre zwischen der Verselbständigung und der Gründung einer eigenen Familie, sofern diese stattfindet.

Die Verteilung nach Ländern belegt aber einen sehr starken Einfluss der materiellen Möglichkeiten auf das Auszugsalter – nicht umsonst sind es die ärmeren Länder Europas, in denen das Auszugsalter besonders hoch liegt. In Frankreich, den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Finnland sind die Lebensverhältnisse nun einmal deutlich stabiler als in Griechenland und Bulgarien.

Dass sich das Auszugsalter in Deutschland im Vergleich zum Jahr 2000 nicht erhöht hat, legt nahe, dass der ungebremste Anstieg der Mieten vielfach anders kompensiert wird; und dass diese Frage eher langfristige soziale Entwicklungen widerspiegelt und relativ unempfindlich gegenüber kurzfristigen ökonomischen Impulsen ist.

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