GDL bricht Verhandlungen mit Bahn ab – Neue Streiks drohen
Seit Wochen verhandeln die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn. Bis Sonntag sollte eigentlich ein neuer Tarifvertrag stehen. Doch laut Informationen des Springer-Blattes Bild sind die Verhandlungen geplatzt.
Grund: Über eine 35-Stundenwoche, wie sie die Gewerkschaft mittelfristig und stufenweise für die Mitarbeiter fordert, konnten sich GDL-Chef Claus Weselsky und DB-Personalvorstand Martin Seiler nicht einigen. Gegen Mittag soll Weselsky die Gespräche mit Bahnvertretern abgebrochen und für gescheitert erklärt haben.
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), der bei den Verhandlungen als Moderator für die GDL tätig war, und Ex-Innenminister Thomas de Maizière (CDU) für die Seite der Bahn konnten den Streit um kürzere Arbeitszeiten demnach nicht schlichten.
Die Gewerkschaft wollte eine dreistufige Absenkung der Arbeitszeit von derzeit 38 auf 35 Stunden. Über drei Jahre sollten die Bahnbeschäftigten jedes Jahr eine Stunde in der Woche weniger arbeiten. Dies wurde von der Bahn abgelehnt mit der Begründung, dass man dafür Tausende neue Mitarbeiter benötige. Der Vorschlag der Bahn, die Arbeitszeit zunächst in einigen Mitarbeiter-Bereichen und nicht für alle stufenweise zu senken, wurde demnach von der GDL abgelehnt.
Ende Januar hatte die GDL mit einem fünftägigen Streik die Bundesrepublik weitgehend lahmgelegt. Seit dem 5. Februar wurde wieder verhandelt. Nach den geplatzten Verhandlungen halten es interne Kreise für möglich, dass es nun zu neuen bundesweiten Streiks kommt.
Bereits seit Wochen verhandeln die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn über einen neuen Tarifvertrag. Nun sind die Verhandlungen laut Medienberichten geplatzt, es könnte zu neuen, bundesweiten Streiks kommen.
DB-Personalvorstand Martin Seiler teilte später in einer Mitteilung mit, man sei "bereit gewesen, Schritte bei der Arbeitszeitverkürzung zu gehen, die weit über unser letztes Angebot hinausgehen. Er monierte jedoch, dass sich die GDL "keinen Millimeter weit bewegt habe".
"Wir sind an die absolute Grenze dessen gegangen, was finanziell und personell möglich ist. Mehr lassen Demografie und Fachkräftemangel nicht zu, sonst bleiben Züge stehen."
Die GDL widerspricht den Darstellungen der Bahn und wirft dem Konzern vor, Absprachen gebrochen und Verhandlungsinterna an Medien durchgestochen zu haben. Mario Reiß, stellvertretender Vorsitzender der Lokführer GDL, sagte gegenüber dem Spiegel:
"Die Bahn mauert in bekannter Form. Die Bahn stellt sich dar, als würde sie verhandeln wollen – dabei ist sie nicht ansatzweise bereit, die entscheidenden Themen zu einem Ergebnis zu führen. Das Durchstechen dieses Ergebnisses durch die Bahn ist entgegen den Absprachen, die wir mit der Bahn getroffen haben – und ein weiteres Zeichen für die Arbeitsweise des Staatskonzerns."
Die Bild-Zeitung habe entsprechende Details zu den Verhandlungen veröffentlicht. Seitens der GDL werde jedoch "seit Jahren" nicht mit der Bild gesprochen, weil diese "immer tendenziös und schon vorab schuldzuweisend" berichte. Daher könnten die Angaben nur von der Bahn kommen, so die GDL.
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