Deutschland

Verbraucherzentrale fordert Kontrolle: Überhöhte Preise für Lebensmittel undurchsichtig

Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert eine genaue Aufklärung, wie sich die hohen Preise für Obst und Gemüse zusammensetzen und wer den Gewinn einstreicht. Die Preisbildung sei nicht mehr nachvollziehbar.
Verbraucherzentrale fordert Kontrolle: Überhöhte Preise für Lebensmittel undurchsichtigQuelle: www.globallookpress.com © Sabine Brose/Sorge/IMAGO

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die durchschnittlichen Preise für Obst in einem Jahr um 10,2 Prozent gestiegen. Für Gemüse stiegen die Preise im Vergleich zum Januar 2023 um rund acht Prozent. Dabei sinkt die Inflation in Deutschland insgesamt, so ein Bericht der Wirtschaftswoche vom Dienstag. Die Inflationsrate liege zurzeit bei 2,9 Prozent.

Zu den Ursachen für den besonders rapiden Preisanstieg bei Obst und Gemüse äußerte sich der Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbands Andreas Brügger. Zu Jahresbeginn komme es aufgrund des Saisoneffekts häufig zu starken Preisanstiegen bei Nahrungsmitteln. Außerdem spiele das Wetter eine zentrale Rolle bei den Erntemengen von Obst und Gemüse.

Die Erntemengen wirkten sich auf die Preise aus. Schließlich trieben die erhöhten Kosten für Energie, Dünge- und Futtermittel und der gestiegene Mindestlohn die Aufwendungen bei den Bauern in die Höhe. Die höheren Kosten bei den Bauern treiben die Verbraucherpreise in die Höhe, so der Chef des Fruchthandelsverbands.

Das sieht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) anders. Es sei derzeit nicht nachvollziehbar, wie sich die Preise für Lebensmittel zusammensetzen, hieß es seitens des Bundesverbands Verbraucherzentrale. Man frage sich, wie es bei sinkender Inflation zu einem überproportionalem Anstieg für Lebensmittel kommen könne. Deshalb forderte die Vorständin des vzbv Ramona Pop eine genaue Aufklärung, wie sich die hohen Preise für Obst und Gemüse zusammensetzen und welche Stellen den Gewinn einstreichen. Konkret forderte Pop von der Bundesregierung die Einrichtung einer "Preisbeobachtungsstelle, die die Preisbildung entlang der Wertschöpfungskette erfasst", hieß es dazu in der Wirtschaftswoche.

Auch Gaststättenbesuche seien gegenüber dem Vorjahr viel teurer geworden. Nach Angaben des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) ist für den Preisanstieg von rund 6,3 Prozent in der Gastronomie die Erhöhung der Mehrwertsteuer von sieben auf 19 Prozent verantwortlich. Dazu erklärte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Ingrid Hartges: "Nach vier Verlustjahren in Folge sehen sich viele Restaurants und Cafés gezwungen, ihre Preise deshalb anzupassen."

Nach Aussagen des Münchner ifo Instituts für Wirtschaftsforschung muss man im Gastgewerbe noch mit einem weiteren Preisanstieg rechnen. Das Institut empfahl den Verbrauchern, sie sollen sie sich damit trösten, dass Strom und Gas zuletzt deutlich billiger geworden seien.

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