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Wuppertal: Verwechslung mit RAF-Terroristen führte zur Bahnhofssperrung durch SEK

In der Chronologie jüngster Fahndungen nach verbliebenen, jedoch verschollenen Mitgliedern der terroristischen Rote Armee Fraktion (RAF) war die ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ausschlaggebend für erhöhte Aufmerksamkeit der Bürger. Der Hinweis auf eine verdächtige Person in einem Zug entpuppte sich nach dem Großeinsatz als falsche Fährte.
Wuppertal: Verwechslung mit RAF-Terroristen führte zur Bahnhofssperrung durch SEKQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Tim Oelbermann

Die aktuell zuständige ermittelnde Staatsanwaltschaft und das Bundeskriminalamt (BKA) ermitteln seit dem Jahr 2015 gegen die als Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) Beschuldigten Ernst-Volker Staub (69), Daniela Marie Luise Klette (65) und Burkhard Garweg (55) wegen der Unterstellung "versuchten Mordes und diverser versuchter und vollendeter schwerer Raubüberfälle im Zeitraum von 1999 bis 2016". Aufgrund eines aktuellen Zeugenhinweises haben SEK-Kräfte in Wuppertal in Nordrhein-Westfalen einen Reisenden festgenommen. Sie hofften auf eine erfolgreiche Festnahme von Ernst-Volker Staub. Der Zeugenhinweis entpuppte sich jedoch als Irrtum. Die jüngste Ausgabe der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" vom 13. Februar trug den Titel: "Neue Suche nach drei früheren RAF-Terroristen". 

Tipps zur Ergreifung der drei Gesuchten würden laut der Sendung seitens der Ermittler mit 150.000 Euro entlohnt. Der WDR informierte zum Großereignis am Wuppertaler Hauptbahnhof:

"Ein Passagier dachte, er habe in einem Zug den gesuchten RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub entdeckt. Spezialkräfte umstellten daraufhin den Zug und nahmen den verdächtigten Mann samt seiner Begleiterin fest. Bei der Identitätsfeststellung wurde dann klar, dass der Verdacht sich "nicht bestätigte", so die Polizei."

Der Bahnhof war wegen der Größenordnung des Einsatzes demnach stundenlang gesperrt. In der ZDF-Sendung der Vorwoche wurde der laufende Fahndungsaufruf nach den drei RAF-Terroristen erneut aufgegriffen, "die seit den 1990ern untergetaucht sind – daraufhin erhielten die Ermittler mehr als 160 Hinweise, die jetzt ausgewertet werden", so der WDR berichtend. Die ZDF-Webseite ergänzt:

"Insgesamt 33 Morde gehen auf das Konto der RAF. Drei Ex-Mitglieder leben seit den 90er-Jahren im Untergrund. Ein neuer Fahndungsaufruf im ZDF soll nun helfen, sie zu finden."

"Trotz Auflösung der Terrorgruppe" im Jahr 1998, wären die drei Beschuldigten weiterhin nicht auffindbar und bundesweit auf Fahndungsplakaten zu sehen. Die Spuren würden mehrheitlich nach Nordrhein-Westfalen führen. So sollen allein in Ostwestfalen "die ehemaligen Linksterroristen drei Gebrauchtwagen gekauft haben, die sie den Ermittlern zufolge später für ihre Überfälle verwendeten". 

Zu dem erhofften, jedoch missglückten Fahndungserfolg heißt es:

"Der vermeintlich gesichtete Ernst-Volker Staub gehörte zur sogenannten dritten Generation der "Rote Armee Fraktion" (RAF), die unter anderem 1989 den Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen ermordet haben soll und auch für das letzte Opfer, dass der RAF zugerechnet wird, im Jahr 1991 verantwortlich gemacht wird. Damals wurde der Chef der Treuhandanstalt Detlev Rohwedder von einem Scharfschützen erschossen."

Zu Beginn der polizeilichen Aktion vom Wochenende wurde anfänglich den Reisenden mitgeteilt, dass eine "Sicherheitsstörung im Gleis" vorliegen würde. Betroffen war die Strecke zwischen Hagen und Köln beziehungsweise Düsseldorf. Spezialkräfte der Polizei haben dann im Bahnhof den Waggon gestürmt und einen Mann aus einem Zug geholt und festgenommen. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass von dem Gesuchten eine Gefahr ausgehe, daher wurde die Größenordnung als unbedingte Notwendigkeit gerechtfertigt. 

Gesicherte DNA-Spuren bringen die drei Gesuchten mit mehreren Überfällen auf Geldtransporte und Supermärkte zwischen 1999 und 2016 in Verbindung. Laut BKA wird jedoch mittlerweile "keine politische Motivation mehr vermutet, sondern Geldbeschaffung als Motiv", so der WDR. "Wir können von Glück sprechen, dass bisher niemand getötet wurde", so der Verdener Oberstaatsanwalt Koray Freudenberg am Mittwoch im ZDF im Studio von Aktenzeichen XY.

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