Marke VW nicht wettbewerbsfähig? VW-Konzern kündigt "spürbare Einschnitte" bei Personal an
Der Volkswagen-Konzern hat seine Belegschaft bei einem Treffen mit Vertretern der IG Metall am Montag auf Personalkürzungen und weitere Einschnitte eingestellt. Der Chef der Marke Volkswagen innerhalb des Konzerns, Thomas Schäfer, erklärte:
"Die Situation ist sehr kritisch. Viele Märkte sind massiv unter Druck, unsere Auftragseingänge, besonders bei den Elektroautos, liegen unter unseren ambitionierten Erwartungen."
In Reaktion darauf müsse man, so Schäfer, "ran an die kritischen Themen, auch beim Personal". Mit den bisherigen "Strukturen, Prozessen und hohen Kosten" sei die Marke VW nicht mehr wettbewerbsfähig. Folglich werde es "spürbare Einschnitte" geben, kündigte der Manager an.
Ein "pauschales Abbauziel der Mitarbeiteranzahl" gebe es nach Angaben des Konzerns allerdings nicht. Es solle "die demographische Kurve" genutzt werden, also der Umstand, dass in den kommenden Jahren besonders viele Arbeiter und Angestellte altersbedingt ausscheiden. Bis dahin sollen, so VW-Personalvorstand Gunnar Kilian, Altersteilzeit und Ruhestandsregelungen "maximal" genutzt werden.
Das angekündigte Ziel des Konzerns ist es, bis 2026 jährlich 10 Milliarden an Kosten einzusparen und die Umsatzrendite von aktuell 3,4 Prozent auf 6,5 Prozent zu steigern. Erste konkrete Planungen dafür sollen bis zum Jahresende vorgelegt werden.
Experten geben als Gründe für die trüben Aussichten der Marke VW unter anderem steigende Energie- und Rohstoffkosten, den Halbleitermangel sowie Nachwirkungen des Dieselskandals und der sogenannten "Corona-Pandemie" an. Hinzu kommt, dass das Elektroautomobil der Marke VW ID.4 die Erwartungen nicht erfüllt hat. Es belegt heute Platz 10 auf der Rangliste der am meisten verkauften E-Wagen und ließ sich im Jahr 2022 nur 174.000 Mal verkaufen, während Tesla im gleichen Zeitraum mehr als 1,2 Millionen Elektrofahrzeuge absetzen konnte.
Unter Druck steht der VW-Konzern auch in China, wo der Absatz von Fahrzeugen aller Antriebsarten im Jahr 2022 um 3,6 Prozent einbrach.
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