Deutschland

Entschuldigung für all die Lügen? Debatte um gefälschte Tagesschau-Audiodateien

So was aber auch: Die "Tagesschau" bittet um Entschuldigung für ihre vielen Lügen in der Corona-Krise und zum Ukrainekrieg. Natürlich nicht in echt, sondern in gefälschten Tondateien. Die "ARD" spricht von gezielter Desinformation, andere sehen einfach nur treffende Satire.
Entschuldigung für all die Lügen?  Debatte um gefälschte Tagesschau-AudiodateienQuelle: Legion-media.ru © Rüdiger Wölk/Imago Images

Derzeit kursieren mehrere Audiodateien, in denen sich vermeintliche Sprecher der Tagesschau für Lügen in der Berichterstattung entschuldigen. Der beliebte "Faktenfinder" des Nachrichtenportals der ARD veröffentlichte am Montag einen Artikel, der klarstellte, dass es sich bei diesen Dateien um Fälschungen handelt. 

Konkret geht es um die Berichterstattung der Tagesschau zum Ukrainekrieg, der Corona-Krise und zu den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. In einem auf X/Twitter von der Spiegel-Redakteurin Ann-Katrin Müller verbreiteten Video ist eine der Dateien zu hören. Die offenbar den Sprecher Jens Riewa imitierende, offenbar KI-generierte Stimme, sagt nach dem Tagesschau-Jingle:

"Guten Abend, meine Damen und Herren. Ich begrüße Sie zur Tagesschau. Heute möchten wir uns bei Ihnen entschuldigen. Seit über drei Jahren lügen wir Ihnen dreist ins Gesicht. Wir haben wider besseres Wissen Karl Lauterbachs Lüge von der angeblich nebenwirkungsfreien Corona-Impfung verbreitet. Wir haben bewusst manipuliert, als wir undifferenziert die Todeszahlen der mit und an Corona Gestorbenen in einen Topf warfen (...) Wir haben wissentlich die häufig gravierenden und teils tödlichen Nebenwirkungen der Corona-Impfungen verschwiegen. Für all diese Lügen und die bewusste Manipulation, aber insbesondere für die Denunzierung unserer Mitmenschen müssen wir uns ausdrücklich entschuldigen."

Der "Faktenfinder" verweist darauf, dass die Aufnahmen relativ leicht als Fälschung zu erkennen seien:

"Hört man genau hin, kann man diese KI-generierten Audiodateien relativ einfach als Fakes entlarven. Die Stimmen der tagesschau-Sprecherinnen und -Sprecher klingen mechanisch, einige Betonungen der Wörter sind falsch und die Sprachmelodie unterscheidet sich von den echten Sprechern. Dies ist in den Übergängen am Ende besonders gut zu hören, wo die tatsächlichen Verabschiedungen der Sprecher eingefügt wurden."

Marcus Bornheim, Chefredakteur von ARD-aktuell, erklärte gegenüber dem "Faktenfinder", dass die Fälschungen der Verbreitung von Desinformation dienten. In dem Artikel heißt es:

"Die Tagesschau werde als bekannteste Nachrichtensendung in Deutschland als seriös, glaubwürdig und zuverlässig eingeschätzt. 'Das wird hier ausgenutzt, um gezielt Desinformation zu verbreiten', sagt Bornheim. Es sei absurd, dass Menschen, die die Presse als 'Lügenpresse' bezeichnen, ihr Publikum bewusst mit solchen gefakten Audios beeinflussen."

Bornheim will sogar eine Gefährdung der politischen Ordnung erkennen:

"Die in den KI-generierten Audios vertretenen Positionen und Strategien sind geeignet, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu beschädigen."

Spiegel-Redakteurin Müller kommentierte das Video so:

"Die ARD warnt, dass Audio-Tagesschau-Fakes im Umlauf sind, die suggerieren, dass bei Corona gelogen wurde u.a. Das stimmt, habe es live bei Pegida #dd0611 gehört. Willkommen im Zeitalter der KI-gestützten Desinformation."

Mehrere Kommentare wiesen dagegen unter dem Tweet der Spiegel-Frau darauf hin, dass es sich bei den Fälschungen für jeden erkennbar um Satire handele – schon deshalb, so ein Nutzer, weil sich die Tagesschau nie für ihre Lügen entschuldigen würde. Ein Nutzer schrieb:

"LOL, das ist kein Fake und keine 'Desinformation', sondern Satire. Wer hier nicht merkt, dass das nicht real ist. hat wohl die letzten Jahre keine @tagesschau gesehen. Die Tagesschau würde ihre Fehler nie so offen zugeben."

Ein anderer meinte:

"Der Inhalt des Videos ist doch die Wahrheit, nur dass das Staatsfernsehen sowie die anderen Medien es nicht zugeben würden."

In anderen Kommentaren wurde einfach auf frühere Fälle von Desinformation und Verbreitung von Lügen durch die Tagesschau und den Spiegel verwiesen.

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