Deutschland

Ehemaliger Polizeipräsident: In zehn Jahren drohen uns Verhältnisse wie in Schweden

Essen hat ähnliche Probleme mit kriminellen Clans wie Berlin. Der ehemalige Essener Polizeipräsident hat nun gewarnt, zukünftig könnten auch in Deutschland wie in Schweden Schusswechsel und Bomben zum Alltag gehören, sollte man dem Thema länger ausweichen.
Ehemaliger Polizeipräsident: In zehn Jahren drohen uns Verhältnisse wie in SchwedenQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Jürgen Held


Nachdem jüngst in Schweden beschlossen wurde, die Armee einzusetzen, um der Bandenkriege in Stockholm und Uppsala Herr zu werden, hat der ehemalige Essener Polizeipräsident Frank Richter davor gewarnt, die Lage in Deutschland könne sich ähnlich entwickeln.

In den letzten Jahren kam es in Schweden immer wieder zu Schießereien zwischen migrantischen Banden, denen oft völlig Unbeteiligte zum Opfer fielen. Auch Sprengstoffanschläge finden im Rahmen der meist um Drogenreviere geführten Auseinandersetzungen statt.

Richter berichtet nun von einem Besuch einer schwedischen Delegation im Essener Polizeipräsidium, die er empfangen habe. Die Gäste hätten nach den deutschen Strategien gegen Clans gefragt. Und die Polizeipräsidentin von Göteborg hätte gleich zu Anfang gefragt, wie viele Angriffe mit Langwaffen, Handgranaten und wie viele Sprengstoffanschläge pro Woche stattfänden. Der Essener Polizeipräsident traute seinen Ohren nicht.

"Ich habe zuerst gedacht, ich hätte sie falsch verstanden, aber der Dolmetscher bestätigte die Frage. Als ich ihr sagte, soweit wäre es bei uns zum Glück noch nicht, meinte sie nur, dann passen sie auf, dass es auch so bleibt, bei uns eskaliert die Situation jede Woche mehr."

Frank Richter hatte im Oktober 2022 nach sieben Jahren sein Amt als Polizeipräsident für Essen und Mühlheim aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Damals kommentierte der örtliche Vorsitzende des Bundes deutscher Kriminalbeamter, er habe "vor allem bei der Bekämpfung der Clankriminalität wichtige Weichen gestellt."

Richter hat aber auch Präventionsprogramme gegen Jugendkriminalität gefördert und ist gegen rechtsradikale Chatgruppen in der Polizei vorgegangen; es ist also nicht einfach, ihn zum Finsterling zu erklären. Die Presseerklärung, mit der ihn die Essener SPD verabschiedete, ist geradezu hymnisch. Die Stadt verliere einen "hoch engagierten, empathischen und nahbaren Polizeipräsidenten".

Es gebe immer wieder Kontakte zwischen libanesischen und syrischen Großfamilien aus Schweden und Deutschland, so Richter. Zuletzt seien in Essen über 1.000 Syrer und Libanesen aufeinander losgegangen.

"Die Geschwindigkeit der Eskalation ist wahnsinnig hoch. Früher hatten alle Messer, jetzt haben sie Schusswaffen und setzen sie auch ein."

Es sei dringend erforderlich, über diese Entwicklung offen zu sprechen.

"Es nützt nichts, wenn wir aus falsch verstandener politischer Korrektheit Fakten verschweigen, die Wahrheit wird uns dann brutal einholen. Denn dann ist leider zu befürchten, dass wir in zehn Jahren auch in deutschen Großstädten Verhältnisse wie momentan in Schweden haben."

Mehr zum Thema - Bandenkriminalität in Schweden: Erneute Explosion und Tote in und um Stockholm

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.