Deutschland

Datenleck der "Bettenbörse" – Letzte Generation veröffentlicht versehentlich private Kontaktdaten

Erneut mussten die im Hintergrund agierenden Organisatoren der "Letzten Generation" auf nunmehr frei verfügbar gewesene persönliche Daten potenzieller Unterstützer hingewiesen werden. Erst nach Anfrage wurde die sogenannte "Bettenbörse" der Klima-Apokalyptiker offline genommen. Betroffene zeigten sich entsetzt.
Datenleck der "Bettenbörse" – Letzte Generation veröffentlicht versehentlich private KontaktdatenQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Andreas Friedrichs

Am 8. September durften sich – nicht weit vom Bundeskanzleramt in Berlin – leitende Akteure der Aktivistengruppe der "Letzten Generation" ungestört im Rahmen einer Pressekonferenz präsentieren. Die Klima-Apokalyptiker kündigten dabei gegenüber den Vertretern der anwesenden Hauptstadtpresse an, dass sich die berufstätige Berliner Bevölkerung nun ab Mitte dieses Monats erneut auf destruktive Blockaden und Demonstrationen einstellen müsse. Die Materiallager seien "prall gefüllt", verkündete die Sprecherin Carla Hinrichs stolz.

Benötigt wurden laut Aufruf auf ihrer Webseite lediglich noch genügend viele Übernachtungsmöglichkeiten für die bundesweit anreisenden "Aktivisten". Die dafür eingerichtete "Bettenbörse" entpuppte sich nun allerdings als eine über einen längeren Zeitraum offen lesbare "Adressenbörse" von potenziellen Anbietern. Nach eigener Recherche berichtet diesbezüglich der Berliner Tagesspiegel über die peinliche Wiederholungspanne:

"Vor dem Start neuer Proteste und Blockadewochen in Berlin hatte die Klimagruppe auf ihrer Bettenbörse im Internet die Daten – Namen, Adressen, Telefonnummern – öffentlich zugänglich gemacht. Durch die Datenpanne war genau nachzulesen, welche Berlinerinnen und Berliner den Klima-Aktivisten in den nächsten Wochen Schlafplätze und Unterschlupf anbieten."

Eine betroffene Anbieterin äußerte gegenüber dem Tagesspiegel ihr Unverständnis. So habe es habe eindeutig "keine Einverständniserklärung gegeben, dass die privaten Daten öffentlich zugänglich sein dürfen". Die Redaktion hatte zuvor festgestellt, dass noch bis Sonntagnachmittag die persönlichen Daten von 78 Berliner Anbietern für eine Unterkunft öffentlich einsehbar waren. Weiter heißt es:

"Nur mit einem Klick auf einen Anbieter konnten die Namen, häufig die genaue Wohnadresse, die Handynummer und die Zahl der Schlafplätze nachgelesen werden."

Des Weiteren wären auch Angaben einlesbar gewesen, wie "lange die Aktivisten bleiben können – teils bis Weihnachten – und wann die Schlafplätze belegt sind". Details zu den offerierten solidarischen Annoncen lauteten zum Beispiel:

  • Klein und ruhig, Schlafecke im Flur mit Vorhang davor
  • Mutter und Tochter (18) und 2 Katzen wohnen zusammen. Das Zimmer ist groß, aber akustisch nicht sehr gut abgetrennt (Flügeltür)

Die offizielle Datenschutzvereinbarung der Aktivistentruppe sieht demnach lediglich eine Verarbeitung der hinterlegten Daten vor, aber keinerlei Veröffentlichung – inklusive jedermanns Chance auf detaillierte Informationen. Nach Aufdeckung des Datenlecks sei "der zentrale Handykontakt der 'Letzten Generation' für die Bettenbörse am Sonntag nicht erreichbar gewesen". Auf der Internetseite der Gruppe hieß es dagegen auch weiterhin:

"Bis in den Winter hinein werden viele hundert private, kostengünstige oder kostenlose Schlafplätze benötigt".

Seit Beginn der Woche ist nun die "Bettenbörse" online nicht mehr aufrufbar. Bereits im Februar dieses Jahres hatten zuletzt öffentlich einsehbare Listen der "Letzten Generation" für Ärger gesorgt, da dort auch charakterliche Analysen ihrer Mitglieder dokumentiert waren.

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