Gedenkfeier für Kölner Montagsspaziergängerin
Von Felicitas Rabe
Die betagte Frau hatte montags regelmäßig ihren Protest gegen die Pandemie- und Kriegspolitik der Bundesregierung auf dem Kölner Spaziergang zum Ausdruck gebracht. Zuletzt hatten ihre Kräfte es ihr nur noch ermöglicht, an einem Teilstück des Protestmarsches mitzulaufen. So wie in Köln gibt es bundesweit viele Mitbürger der älteren Generation, denen es selbst bei schwindenden Kräften noch wichtig ist, ihren Widerstand gegen die herrschende Politik auf die Straße zu tragen.
Die Gedenkfeier wurde am Montag nach dem Spaziergang auf dem Kölner Roncalliplatz mit rund 150 Aktivisten veranstaltet. Dazu waren auch Musiker der Streetband, die sich während der Pandemiezeit mit Musikern aus ganz Nordrhein-Westfalen gegründet hat, auf der Domplatte zusammengekommen.
Aufgestellt in einem großen Halbkreis, nahmen die Kölner Montagsspaziergänger von ihrer Mitstreiterin Abschied. Unter Anleitung der Streetband-Musiker sangen sie vor dem Kölner Dom für die Verstorbene auch das irische Segenslied Möge die Straße uns zusammenführen, das für einige NRW-Montagsspaziergänger inzwischen schon zu ihrem Demo-Musikrepertoire gehört:
"Möge die Straße uns zusammenführen und der Wind in deinem Rücken sein, sanft falle Regen auf deine Felder und warm auf dein Gesicht der Sonnenschein.
Führe die Straße, die du gehst, immer nur zu deinem Ziel bergab; hab, wenn es kühl wird, warme Gedanken, und den vollen Mond in dunkler Nacht.
Bis wir uns mal wiedersehen, hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt, er halte dich in seinen Händen, doch drücke seine Faust dich nie zu fest."
"Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand, und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand!"
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