Deutschland

Habeck-Heizung: Wie eine missglückte Talkrunde ein Schlaglicht auf die "Energiewende" wirft

Ungewöhnliches Schweigen bei Maybrit Illner: Am Donnerstagabend herrschte Sprachlosigkeit, als Siegfried Russwurm wenige einfache Fragen stellte. Niemand aus der Fernseh-Talkrunde schien darauf vorbereitet zu sein – ein Schlaglicht auf die "Energiewende".
Habeck-Heizung: Wie eine missglückte Talkrunde ein Schlaglicht auf die "Energiewende" wirftQuelle: www.globallookpress.com © Christoph Soeder/dpa

Offenkundig herrschte unter den Gästen in der Sendung von Maybrit Illner am vergangenen Donnerstag Ratlosigkeit, als der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) Siegfried Russwurm einige simple Fragen stellte. Die Runde, die sich zum Thema "Druck auf dem Heizkessel – Ampel streitet, Land verzweifelt" versammelt hatte, wusste keine Antwort.

Russwurm, der die sogenannte Energie- und Wärmewende von Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) bekanntlich unterstützt, wollte Folgendes wissen:

"Was ich nie verstanden habe in der ganzen Diskussion, ist, wieso wir zum Beispiel öffentliche Gebäude erst mal ausnehmen aus diesem Gebäudeenergiegesetz und nicht genau umgekehrt vorgehen und sagen, was sind denn die großen Emittenten?"

Betretenes Schweigen herrschte in der ZDF-Talkrunde, als der BDI-Chef, von der Ausbildung her ein Diplom-Ingenieur, weiter nach der Konsequenz der Heizungspolitik fragte:

"Wenn ich dann höre, aber öffentliche Gebäude nehmen wir erst mal aus, wie soll denn das eine Glaubwürdigkeit bei einem privaten Hauseigentümer von einem alten Haus fördern?"

Der Oberfranke fuhr dann fort:

"Und ja, große Gebäudekomplexe, die man sanieren muss, die man idealerweise seriell saniert, schnell saniert und konsequent umstellt. Ja, aber auch öffentliche Gebäude, die wir umstellen. Und hinten an der Schlange können wir uns dann auch noch über das Einfamilienhaus in Coburg unterhalten."

Die anderen Gäste, darunter die Politiker Kevin Kühnert (SPD-Generalsekretär), Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen) und CDU-Generalsekretär Mario Czaja, hüllten sich in Schweigen, als Russwurm auf die ungeklärten technischen Schwierigkeiten der besonders von den Grünen vorangetriebenen Heizwende hinwies. Der Bau neuer Gaskraftwerke, die nach dem Willen der sogenannten Ampelkoalition auch mit Wasserstoff betrieben werden sollen, ist von der Praxisreife noch weit entfernt. So legte Russwurm den Finger in die Wunde (etwa bei Minute 39):

"Also, ich weiß, dass unsere Ingenieure das können. Aber wer plant die? Wer genehmigt die? Wer baut die? Wer stellt die hin? Mit welchem Treibstoff? Wer finanziert das Ganze denn?"

Der BDI-Präsident unterstrich, dass es nach seiner Kenntnis in den westlichen Staaten nur drei Unternehmen gebe, die solche wasserstofftauglichen Gaskraftwerke errichten könnten. Russwurm bemängelte nicht nur den konfusen Planungsstand der "Wärmewende", sondern auch das Fehlen eines übergreifenden Energiekonzepts.

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