Deutschland

Weltpressetag: Kundgebung für die Freilassung von Julian Assange vor dem Kölner Dom

Anlässlich des Weltpressetags veranstaltete die Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e. V. (DFG-VK) Gruppe Köln eine Kundgebung für die Freilassung von Julian Assange. Sie erinnerten dabei auch an andere inhaftierte Journalisten weltweit. Unter den Rednern waren auch Vertreter von Amnesty International und der linke Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko.
Weltpressetag: Kundgebung für die Freilassung von Julian Assange vor dem Kölner Dom© Felicitas Rabe

Von Felicitas Rabe

Die Kölner Arbeitsgruppe "Free Julian Assange" der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) organisierte am Mittwoch vor dem Kölner Dom eine Kundgebung für die Freilassung des in London inhaftierten Journalisten Julian Assange.

Anlässlich des Weltpressetags wollten die Aktivisten auf die Aufgabe des Journalismus und der Rechte von Journalisten aufmerksam machen. Der australische Journalist Julian Assange sitzt seit 4 Jahren ohne rechtsstaatliches Verfahren und ohne Verurteilung in Einzelhaft im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh, unter anderem weil er ein Video über US-Kriegsverbrechen im Irak veröffentlichte.

In ihrer Eröffnungsrede zitierte eine Kölner Aktivistin der Gruppe "Free Julian Assange" die Botschaft des UNO Generalsekretärs António Guterres zum Weltpressetag:

"Journalistisch tätige Menschen dürfen nicht länger festgenommen und inhaftiert werden, weil sie ihre Arbeit tun. Lügen und Desinformation muss ein Ende gesetzt werden. Die Wahrheit, und diejenigen die sie sagen, dürfen nicht länger Zielscheibe sein."

Dieser Aussage schließen sich die Aktivisten für Meinungs- und Pressefreiheit uneingeschränkt an. "Niemals kann es Recht sein, Information, Wissen und freie Meinungsäußerung in die Knäste zu verbannen. Lasst Journalisten frei!" appellierte die Aktivistin.

Uschi Kleinert-Gentz von der Nichtregierungsorganisation Amnesty International wies in ihrer Rede darauf hin, dass im Falle von Julian Assange die Freiheit des investigativen Journalismus insgesamt auf dem Spiel stehe. Es sei die Aufgabe des investigativen Journalismus, genau die Themen ans Licht zu holen, die die herrschende Politik nicht veröffentlicht sehen wolle.

Anschließend unterstützten mehrere Musiker und Musikerinnen die Kundgebung mit Liedeinlagen, in denen sie das Schicksal von Julian Assange zum Thema machten.

Vor dem Kölner Dom, auf dem Bahnhofsvorplatz baten die Aktivisten dann um eine Schweigeminute "für alle mutigen Journalisten, die in Ausübung ihres Berufes getötet worden sind."

Der Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko von den Linken berichtete in seiner Rede auch über andere Beispiele inhaftierter Journalisten in verschiedenen Ländern. Julian Assange sei seiner Meinung nach ein Präzedenzfall, weil er seit über vier Jahren in Auslieferungshaft säße, nur weil er Kriegsverbrechen aufgedeckt habe. Er habe sogenannten "Collateral Murder" – Kollateralmorde der USA öffentlich gemacht. Um zu illustrieren, was Journalismus ausmache, zitierte der linke Bundestagsabgeordnete George Orwell. Der Schriftsteller habe Journalismus folgendermaßen definiert:

"Journalismus ist das zu drucken, was andere nicht gedruckt sehen wollen – alles andere ist Propaganda."

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