Umfrage: Mehrheit sieht Deutschland als Kriegspartei im Ukraine-Konflikt

Einer Umfrage zufolge sieht eine Mehrheit Deutschland im Ukraine-Konflikt mittlerweile als Kriegspartei. Lieferungen von Panzern und Kampfjets werden ebenfalls abgelehnt. Ein Großteil findet auch, dass schon zu viel Waffen an die Ukraine geliefert wurden.

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ist die Mehrheit der Menschen in Deutschland der Auffassung, dass die deutschen Waffenlieferungen in die Ukraine eine Kriegsbeteiligung bedeuten. 51 Prozent der Befragten stimmten dieser Einschätzung zu, nur 37 Prozent sahen das nicht so.

Auch die von Deutschland geplante Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern stieß in Deutschland überwiegend auf Ablehnung. 44 Prozent hielten die Panzerlieferungen demnach für falsch und nur 41 Prozent fanden sie richtig.

Noch deutlicher ist die Ablehnung beim Thema Kampfjets. 56 Prozent der Befragten waren dagegen und nur 27 Prozent dafür. Die deutsche Regierung lehnte bis jetzt eine Lieferung von Kampfflugzeugen ab. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Donnerstag gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender ZDF gesagt: "Die Debatte macht keinen Sinn."

40 Prozent der von YouGov Befragten meinten zudem, es seien schon zu viele Waffen aus Deutschland an die Ukraine geliefert worden. Dagegen hielten 22 Prozent die militärische Unterstützung für zu gering, 23 Prozent fanden sie genau richtig.

Laut den Zahlen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft belegt Deutschland aktuell unter den Unterstützern der Ukraine, gemessen an absoluten Zahlen, Platz vier hinter den USA, Großbritannien und Polen.

Deutschland hat seit Kriegsausbruch in der Ukraine im vergangenen Februar Lieferungen von Waffen und anderen Rüstungsgütern für fast 2,6 Milliarden Euro in die Ukraine genehmigt.

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