Deutschland

"Welcome110": Nach Twitter-Aktion der Berliner Polizei zu Silvester teils Spott und auch Kritik

In der Silvesternacht hat das Social-Media-Team der Berliner Polizei auf Twitter über Notrufe und Einsätze berichtet. Dafür ernteten die Ordnungshüter neben Anerkennung aber auch Häme und teils Kritik. Die bisweilen kuriosen Meldungen vermitteln einen Einblick in die Verhältnisse im Berlin dieser Tage.
"Welcome110": Nach Twitter-Aktion der Berliner Polizei zu Silvester teils Spott und auch Kritik© Screenshot: Twitter / Polizei Berlin Einsatz

Die Berliner Polizei hat in der Silvesternacht eingehende Notrufe auf Twitter dokumentiert. Die auf dem Kanal "Polizei Berlin Einsatz" abgesetzten Nachrichten waren zum Teil unfreiwillig komisch und sorgten teils für Spott oder sogar Kritik. Gleichzeitig vermitteln sie einen Eindruck von den in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin – nicht nur zu Silvester – herrschenden Zuständen. 

Die Polizei hatte ihre mediale Offensive am Silvesternachmittag mit folgendem Tweet gestartet:

"Gleich starten wir hier unter #Welcome110 mit dem live Twittern der #Notrufe, die unsere Kolleginnen und Kollegen in der #Notrufzentrale über 110 entgegennehmen und zu denen ein Funkwagen entsandt wird. Der Inhalt der Tweets entspringt den am Telefon übermittelten Notsituationen."

Bei zahlreichen Notrufen ging es – vor dem Jahreswechsel wenig überraschend – um den unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerkskörpern.

In anderen Fällen wurden die Folgen von Alkoholmissbrauch gemeldet – auch dies bereits am Nachmittag.

Immer wieder finden sich Gewaltdelikte.

Bei einem Notruf, mit dem der Polizei ein mutmaßlicher sexueller Übergriff gemeldet wurde, handelte es sich zum Glück der Betroffenen um einen Fehlalarm, wie diesem skurril wirkenden Tweet zu entnehmen ist:

"Ein Mann hat in Friedrichshain eine Frau in einen Hausflur gezogen und sie dabei an Po & Brüsten berührt. Es stellte sich heraus, es kam ihr nicht ungelegen."

Nach der prompten Kritik von Nutzern bat die Polizei am Neujahrstag um Entschuldigung:

"Wenn der Tweet missverständlich ist, bitten wir um Entschuldigung. Die Anruferin war aufmerksam, hat uns alarmiert und wir sind ihrem Notruf sofort gefolgt. Situation vor Ort: Ein Pärchen hatte einvernehmlich Körperkontakt."

Mit ungenauen und unglücklichen Formulierungen in ihren eilig abgesetzten Tweets sorgte die Polizei auch für reichlich Häme, so etwa nach diesem Tweet über den Wurf von Böllern auf einen Balkon:

"Nachdem Jugendliche Böller auf seinen Balkon in #Hakenfelde warfen, ist er ihnen nun auf den Fersen und wählt den #Notruf."

Ein Nutzer mutmaßte daraufhin:

"Inzwischen soll sich dem Balkon sogar Verstärkung angeschlossen haben. In Form von zwei Terrassen und einer Veranda."

In Pankow wurde der Polizei ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr gemeldet. Der entsprechende Tweet liest sich eher wie ein Witz:

"Daniel Düsentrieb in Pankow gesichtet: Ein Mann bindet Raketen an seinen E-Scooter und fährt damit. Er hat ein bisschen was getrunken."

Am Neujahrsmorgen zog die offenbar mittlerweile erschöpfte Twitter-Mannschaft der Berliner Polizei dieses Fazit:

"Das Lesen der Notrufe ist uns hier zunehmend schwerer gefallen. Unsere Kolleginnen und Kollegen da draußen halten weiter die Stellung und fahren Einsatz um Einsatz, wenn Sie uns rufen. Wir verabschieden uns hier von den Tasten. Passen Sie aufeinander auf!"

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