Weihnachtsbotschaft der EKD-Ratsvorsitzenden: Waffen an die Ukraine richtige Entscheidung
Die Ukraine mit Waffen zu unterstützen, bleibt nach den Worten der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, "weiterhin richtig". Das Gebot "Du sollst nicht töten" bedeute auch, man dürfe nicht zusehen, wie "unschuldige und wehrlose Menschen mitten in Europa getötet werden", sagte die Bischöfin am Samstag in der Sendung Morgenecho auf WDR 5. Auch Deutschland müsse der Ukraine daher helfen, sich mit Waffen in dem "menschenverachtenden Krieg" zu schützen.
Zugleich ist für Kurschus aber auch gewiss: "Keine Waffe wird den Frieden schaffen." Gesprächskanäle dürften nicht zugeschüttet werden. Es gebe Gespräche auf mehreren Ebenen, auch unter "Menschen mit kirchlichen Bezügen". Die Weihnachtsbotschaft vom Frieden sei selten so nötig gewesen wie zum Ende dieses Jahres. Kurschus mahnte, inmitten von Krieg und "Durcheinander" dürfe man sich "nicht abfinden mit den Realitäten" und müsse sich bemühen, "zum Frieden beizutragen". Kein einziger verzweifelter, kranker oder geflüchteter Mensch dürfe dieser Gesellschaft gleichgültig sein.
Auf die Frage, warum die EKD zwischen 2014 und 2021 sieben Jahre lang zum ukrainischen Beschuss der Städte im Donbass geschwiegen, sieben Jahre lang zugesehen hat, wie mitten in Europa unschuldige und wehrlose Menschen umgebracht wurden und von der deutschen Politik nicht gefordert hat, ihren enormen Einfluss auf die Machthaber in Kiew im Interesse einer gerechten Konfliktlösung auszuüben, ging die Ratsvorsitzende nicht ein.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.