Deutschland

Steinmeiers Weihnachtsansprache: Die "Großherzigkeit im Umgang miteinander kann uns niemand nehmen"

Ukraine-Krieg, Wirtschaftskrise, verordnete Solidarität, Klimawandel: In seiner Weihnachtsansprache arbeitet sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) an allen globalistischen Agenden ab und zeichnet ein geradezu euphorisches Bild vom "besten Deutschland, das es jemals gegeben hat".
Steinmeiers Weihnachtsansprache: Die "Großherzigkeit im Umgang miteinander kann uns niemand nehmen"Quelle: www.globallookpress.com © Tobias Schwarz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Menschen in Deutschland mit Blick auf den Ukraine-Krieg zu Zusammenhalt und Zuversicht aufgerufen. Er sagte:

"Wenn dieses Jahr ein Gutes hatte, dann doch die Erfahrung: Gemeinsam kommen wir durch diese Zeit. [...] Und deshalb ist es mein Weihnachtswunsch, dass wir diese Zuversicht mitnehmen ins neue Jahr. Dass wir alles stärken, was uns verbindet."

"Ja, dies sind raue Zeiten. Wir stehen im Gegenwind", betonte Steinmeier. "Und dennoch: Gerade Weihnachten ist der richtige Moment, auf das zu schauen, was uns Zuversicht gibt. Und das gibt es." Die Ukraine behaupte sich gegen die russischen Angriffe mit großem Mut. Europa stehe zusammen. Und weiter:

"Und unser Land wächst in der Herausforderung wieder einmal über sich hinaus. Wir sind nicht in Panik verfallen, wir haben uns nicht auseinandertreiben lassen. [...] Ich weiß, wie viel diese Krise Ihnen allen abverlangt, dass viele sich einschränken müssen. Aber unsere Großherzigkeit im Umgang miteinander, die kann uns niemand nehmen."

Die Menschen hätten beherzt gehandelt, als Hilfe erforderlich gewesen sei, meint Steinmeier. Sie seien füreinander eingestanden. "Ich bin stolz auf unser Land, in dem so viele Menschen anpacken – nicht weil sie müssen, sondern weil sie Verantwortung empfinden für andere und für die Gemeinschaft." Was Deutschland und seine Bürger im Kern ausmache, das Land immer stark gemacht habe, das habe laut Steinmeier Bestand:

"Wir sind kreativ, fleißig und solidarisch. Und daraus können wir die Kraft und die Hoffnung schöpfen für das neue Jahr."

Ein rasches Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist nach Meinung des Bundespräsidenten jedoch nicht in Sicht. Zwar sei es der sehnlichste Wunsch, dass wieder Friede herrsche, "aber dieser Friede ist noch nicht greifbar. Und es muss ein gerechter Friede sein, der weder den Landraub belohnt noch die Menschen in der Ukraine der Willkür und Gewalt ihrer Besatzer überlässt". Bis Friede einkehren könne, sei es ein Gebot der Menschlichkeit, den Angegriffenen, den Bedrohten und Bedrückten beizustehen: "Auch damit setzen wir im Dunkel des Unrechts ein Licht der Hoffnung."

Steinmeier mahnte, dass trotz dieser Sorgen der "Kampf gegen den Klimawandel" nichts an Dringlichkeit verloren habe:

"Ich wünsche mir, dass die Älteren auch spät im Leben noch einmal bereit sind, sich zu verändern. Und dass die Jüngeren sich engagieren, dass sie kritisch sind, – ohne der Sache des Klimaschutzes zu schaden, indem sie andere gegen sich aufbringen."

Gebraucht würden sowohl der Ehrgeiz der Jungen wie die Erfahrung der Alten, sagte Steinmeier. "Denn wir alle haben doch ein gemeinsames Ziel: dass die Jüngeren nicht die 'letzte Generation' sind, sondern die erste Generation einer klimafreundlichen Welt."

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