Nach RT DE-Bericht: Katrin Göring-Eckardt beklagt sich über "pro-russische Propaganda"
Am 26. Oktober hatte RT DE über ein Treffen der grünen Bundestagsabgeordneten Katrin Göring-Eckardt und Ricarda Lang mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denis Schmygal berichtet. Göring-Eckardt behauptete nach dem Treffen, dass der russische Präsident Wladimir Putin die "ukrainische Sprache und Kultur zerstören" wolle, ohne dies zu belegen. Göring-Eckardts Aussagen stehen im deutlichen Widerspruch zur Realität, da Putin bereits am 14. Oktober erklärte, dass ein Verbot der ukrainischen Sprache sogar rechtswidrig sei, da die ukrainische Sprache eine offizielle Amtssprache auf der Krim darstelle.
Nun beschwerte sich Göring-Eckardt auf Twitter darüber, dass ihre faktenfreie Behauptung für "pro-russische Propaganda" missbraucht wurde. Im Thread "Wie einer meiner Tweets für pro-russische Propaganda missbraucht wurde" erklärte die Grünen-Politikerin zunächst, dass die Zahl der Deutschen, die russischen Positionen beziehungsweise "pro-russischer Desinformation", wie es Göring-Eckardt ausdrückte, folgen, laut einer Umfrage wachse. Des Weiteren schreibt Göring-Eckardt:
"Einen Tag später greift #RTDeutsch meinen Tweet samt Bild auf. Trotz Verbots betreibt der russische Staatssender eine deutschsprachige, offen zugängliche Webseite. Scheinargumente werden in dem Artikel meinen Aussage gegenüber gestellt."
Einen Tag später greift #RTDeutsch meinen Tweet samt Bild auf. Trotz Verbots betreibt der russische Staatssender eine deutschsprachige, offen zugängliche Website. Scheinargumente werden in dem Artikel meinen Aussage gegenüber gestellt. 5/13 pic.twitter.com/7GRnFGgPBW
— Katrin Göring-Eckardt (@GoeringEckardt) November 26, 2022
Worin die "Scheinargumente" bestehen sollen, erklärt die Grünen-Politikerin jedoch nicht. Die "pro-russische Argumentation" verfange jedoch: Auf verschiedenen Kanälen finden sich Kommentare und Reaktionen auf den Artikel.
"Auf Twitter, Facebook, Telegram wird der Text von RT teils 1:1 wiedergegeben."
Auch über mehrere Webseites, die "Nachrichtenseiten täuschend ähnlich sehen", werden identische Meldungen ausgespielt. Göring-Eckardt schreibt auch, dass sie ihre (nicht durch Fakten belegte) Aussage mehr als eine Woche später wiederholt habe. Anschließend verweist sie auf die Bundeszentrale für politische Bildung und sogenannte "Faktenchecker" zur Aufklärung über vermeintliche "Fake News".
In den sozialen Medien erfuhr Göring-Eckardts Tweet überwiegend Kritik. Oft wurde darauf verwiesen, dass die grüne Politikerin weiterhin keine Belege für ihre Behauptung anführte:
"Ich sehe mir kein RT an, doch Ihr tweet: 'er will die ukrainische Sprache & Kultur zerstören' ist fake news. Ich kenne keine einzige Putin Rede in der das als Ziel deklariert wurde. Ironisch, denn es ist Ihre Ukraine, die russische Sprache, Kultur & Geschichte verbietet."
Ich sehe mir kein RT an, doch Ihr tweet:"er will die ukrainische Sprache & Kultur zerstören"ist fake news.Ich kenne keine einzige Putin Rede in der das als Ziel deklariert wurde.Ironisch, denn es ist Ihre Ukraine, die russische Sprache, Kultur & Geschichte verbietet.
— ralf (@ralf00652823) November 26, 2022
Der Nutzer Mathias Priebe schrieb:
"Ähm, Katrin? Diese Menschen wollen nur wissen, woher du deine Informationen beziehst. Was soll daran russische Propaganda sein? Dein Tweet ist ziemlich entlarvend."
Ähm, Katrin? Diese Menschen wollen nur wissen, woher du deine Informationen beziehst. Was soll daran russische Propaganda sein? Dein Tweet ist ziemlich entlarvend.
— Mathias Priebe #Priebshow (@MathiasPriebe) November 26, 2022
Priebe erwiderte auf Göring-Eckardts Äußerung, dass "pro-russische Propaganda und Desinformation Informations- und Sicherheitsprobleme" seien:
"Definiere 'pro-russisch'! Es drängt sich nämlich der Eindruck auf, dass NATO-kritische oder Grünen-gegnerische Stimmen als pro-russisch diffamiert werden sollen."
Er verwies zudem darauf, dass der Grünen-Politiker Joschka Fischer "das ganze Land auf Basis von Fake News in einen Krieg hineingezogen hatte". Ein anderer Nutzer meinte, solange Göring-Eckardt ab und zu bei RT vorbeischaue, gebe es noch Hoffnung für sie. Ein anderer schrieb:
"Der RT-Artikel ist überzeugender, als das was Sie schreiben. Danke für den Lesetipp, ich wusste gar nicht, dass es RT in deutsch noch gibt!"
Der RT-Artikel ist überzeugender, als das was Sie schreiben. Danke für den Lesetipp, ich wusste gar nicht, dass es RT in deutsch noch gibt!
— Wahrheitsminister (@Wahrheitsmister) November 26, 2022
Ein anderer Twitter-Nutzer schrieb:
"Natürlich wird dem Deutschen Bürger von Grüner Seite mal jede Art von selbstständigen Denken aberkannt. Alles böse Russenpropaganda. Wer was anderes behauptet macht sich strafbar."
Einige Nutzer sahen noch andere Probleme:
"Die einzige Gefahr die ich in der Sache sehe ist, dass die Russen Sie versehentlich als Politiker aufwerten."
Mehr zum Thema - Göring-Eckardt: Putin will "ukrainische Sprache und Kultur zerstören"
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.