Immer mehr Deutsche gehen bereits mit 63 Jahren in Rente
Deutschen Arbeitnehmern steht es unter bestimmten Voraussetzungen offen, bereits mit 63 Jahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Ein Rentenmodell, das offenbar Anklang bei den dazu berechtigten Langzeitarbeitnehmern findet. Denn wie die BILD unter Berufung auf neue Zahlen der Deutschen Rentenversicherung berichtet, habe es Ende Juli bereits fast zwei Millionen Nutzer der sogenannten Rente mit 63 gegeben. In Anspruch nehmen können Arbeitnehmer die "Altersrente für besonders langjährig Versicherte" allerdings nur dann, wenn sie mindestens 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben und vor dem 1. Januar 1953 geboren sind.
In Deutschland sind das offenbar einige. Allein im vergangenen Jahr haben dem BILD-Bericht zufolge 268.957 Menschen den abschlagsfreien Weg in den Ruhestand genutzt. Rund ein Viertel aller neu registrierter Renten waren demnach Renten für besonders langjährig Versicherte – der höchste Anteil seit dem Jahr 2015. Während immer mehr Deutsche die abschlagsfreien Früchte ihres vorgezogenen Ruhestands genießen können, bedeutet es für die zuvor schon angeschlagene deutsche Rentenkasse hingegen in erster Linie lediglich eines: höhere Auslagen. Allein im Juli sollen sich die Kosten für die Rente mit 63 auf 3,4 Milliarden Euro belaufen haben, berichtet die Zeitung weiter. Im Durchschnitt würden Neurentner mit der abschlagsfreien Regelung im Westen 1.644 Euro und im Osten 1.350 Euro netto im Monat erhalten.
Insgesamt nahmen im Jahr 2020 fast 830.000 Menschen in Deutschland die Möglichkeit in Anspruch, früher in Rente zu gehen. Davon bezogen 193.839 eine Altersrente mit Abschlägen. Laut Informationen der BILD gingen die Betroffenen im Schnitt 27,7 Monate vor dem regulären Renteneintritt in den Ruhestand, weshalb ihre Renten 2021 durchschnittlich um 8,3 Prozent gekürzt wurden.
Nicht jeder kann von der Regelung profitieren
Generell gilt: Arbeitnehmer, die schon mehr als 35 Jahre in die Rentenversicherung einzahlt haben und in einem bestimmten Zeitraum geboren wurden, können in Deutschland bereits ab dem Alter von 63 Jahren in Rente gehen. Sie gelten als "langjährig Versicherte". In den meisten Fällen bringt das je nach Eintrittsalter Rentenabzüge mit sich, da das reguläre Renteneintrittsalter später ist und zudem stufenweise angepasst wird. Wie die Deutsche Rentenversicherung auf ihrer Webseite erläutert, wird das reguläre Renteneintrittsalter für alle ab 1959 Geborenen ab dem Jahr 2024 jährlich um zwei Monate angehoben. Ab dem Jahrgang 1964 tritt für Versicherte den Angaben zufolge eine Regelaltersgrenze von 67 Jahren für die Rente in Kraft.
Das heißt, dass auch besonders langjährig Versicherte ab dem Jahrgang 1953 bereits mit Abschlägen rechnen müssen, sollten sie sich für die Rente mit 63 entscheiden. Die Höhe der Abschläge berechnet sich nach den Monaten, die ein Arbeitnehmer früher in Rente geht. So werden für jeden Monat, der zwischen Rentenbeginn und dem regulären Renteneintrittsalter liegt, 0,3 Prozentpunkte von der Rente abgezogen. Doch trotz der mit einem vorzeitigen Renteneintritt verbundenen möglichen Abschläge entscheiden sich immer mehr Menschen in Deutschland dazu, das Arbeitsleben eher zu beenden.
Ein Trend, der sich in den nächsten Jahren offenbar weiter fortsetzen wird, wie eine bereits Ende 2021 erschienene Umfrage des Vereins Demographie Netzwerk, einer auf Initiative des Bundesarbeitsministeriums gegründeten Kooperation von Unternehmen und Institutionen, zeigt. Mehr als die Hälfte aller Befragten gaben demnach an, bereits mit 62 Jahren oder früher mit der Erwerbsarbeit aufhören zu wollen. Lediglich 10,7 Prozent wollen bis zum Alter von 67 Jahren oder darüber hinaus arbeiten.
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